Neubauers zweiter Anlauf in der EM
Viel ist heuer für Hermann Neubauer noch nicht rundgelaufen – doch seit dem jüngsten Sieg in Weiz stehen die Zeichen (wieder) auf Angriff.
SALZBURG. Einen absoluten Rallye-Klassiker hat der Lungauer Hermann Neubauer ab Freitag vor sich: Der Ford-Pilot wird sich an die legendäre Barum-Rallye heranwagen, einen weiteren Lauf zur EM.
Die Serie hat dem heimischen Staatsmeister von 2016 und Vize-Meister von 2017 bisher wenig Glück gebracht. Gleich der erste EM-Lauf auf den Azoren endete schon auf der zweiten Sonderprüfung mit einem bösen Abflug, der sich sowohl im Jahresbudget als auch in der weiteren Saisonplanung niedergeschlagen hat. Und auch in der Performance: Neubauer kam mit dem neuen Ford Fiesta R5 kaum auf Touren, zog daher die Notbremse und ging Ende Juli beim österreichischen Meisterschaftslauf in Weiz an den Start. Das war der erhoffte Neustart: Mit einem neuen Set-up („Wir haben vor allem einen Fehler an der Bremsanlage gefunden und einige Feinheiten verändert“) gelang auf Anhieb der Sieg und Bestzeiten in neun von 13 Sonderprüfungen. „Da habe ich mich heuer das erste Mal richtig gut gefühlt, das war ein völlig richtiger Schritt“, meinte Neubauer, der mit frischem Mut ab Freitag in den Rallye-Klassiker im Raum Zlín östlich von Brünn (CZE) geht.
Nach diesem EM-Lauf wird er noch die zwei heimischen Läufen zur Niederösterreich Rallye und im Waldviertel bestreiten, im Idealfall will er auch noch einen der beiden ausstehenden EM-Läufe (Polen oder Lettland) bestreiten.
Diese Entscheidung und auch die Frage, wie es 2019 dann weitergehen soll, müssen in den kommenden Wochen beantwortet werden. Eines steht für ihn jedoch jetzt schon fest: „Ich werde mich ganz auf eine einzige Meisterschaft konzentrieren. Entweder bestreite ich die ganze EM oder ich kehre nach Österreich zur heimischen Meisterschaft zurück. Ein Hin und Her so wie heuer wird es nicht mehr geben.“Denn durch den Tanz auf zwei Hochzeiten hat Neubauer seine Chancen auf einen Titel verspielt.
Ein mögliches EM-Engagement wäre jedoch längerfristig zu sehen. „Da braucht man schon zwei, drei Jahre, bis man die Strecken kennt und alles im Griff hat.“Gut möglich also, dass man Neubauer 2019 wieder im Lande sieht.