Ryanair stockt auf, der Name Lauda bleibt
Laudamotion bestellt neue Flugzeuge, lackiert sie neu und weitet das Angebot 2019 aus. Und für die Piloten gibt es künftig mehr Gehalt.
Wenn die Fluglinie Laudamotion Neuigkeiten zu verkünden hat, dann ist Airline-Gründer Niki Lauda präsent, auch wenn er nicht anwesend ist. Das war am Mittwoch beim Vorstellen der künftigen Pläne der Fluglinie nicht anders. Co-Geschäftsführer Andreas Gruber ging allerdings auf Fragen zum Gesundheitszustand Laudas nach dessen Lungentransplantation nicht näher ein. Er habe mit ihm gesprochen und sei in enger Abstimmung, „aber ich hoffe, Sie haben Verständnis, dass ich seinen Gesundheitszustand nicht kommentiere“. Das sei Privatsache und Angelegenheit der Familie, sagte Gruber, Lauda sei weiter Geschäftsführer der Airline.
Und er ist weiter Miteigentümer, ab sofort allerdings nur mehr zu 25 Prozent, denn der Partner Ryanair hat seinen Anteil vereinbarungsgemäß auf 75 Prozent aufgestockt.
Bei dieser Aufteilung soll es auch bleiben. Ryanair-Vorstandschef Michael O’Leary wünscht sich, dass Lauda seine Sperrminorität weiter hält. Wie vertraglich vereinbart, kann Lauda seinen Anteil in drei Jahren an Ryanair abgeben, diese hat ihrerseits eine Call-Option, um Laudas 25 Prozent zu erwerben.
Dass man weiter auf die Strahlkraft Laudas setzt, zeigt auch das am Mittwoch vorgestellte, neue optische Outfit der Flugzeuge, auf denen der Name Lauda in großen roten Lettern prangt. Man sei „sehr froh, den Namen unseres Gründers in die Welt zu tragen“, sagte Gruber. Damit sei die Sorge, Laudamotion würde blau-gelb (wie die Ryanair) eingefärbt, gebannt, sagte O’Leary.
Der sieht die Österreich-Tochter auf einem guten Weg, nicht zuletzt dadurch, dass die Zahl der AirbusJets im Sommer 2019 auf 18 verdoppelt wird. Es handle sich um Maschinen, die man auf dem Leasingmarkt einkaufe, sagte O’Leary. Die Flotte von Laudamotion wird 2019 inklusive der sechs schon jetzt von Ryanair geleasten Boeings 24 Flugzeuge umfassen. Wie viel Geld man in die Expansion steckt, wollte O’Leary nicht sagen; er sei aber sehr zuversichtlich, dass sich die Investitionen rechneten und Laudamotion in drei Jahren Gewinne abwerfe.
Laut Gruber ist das Geschäft in der Sommersaison mit einer Auslastung von über 90 Prozent gut gelaufen. Mit den zusätzlichen Flugzeugen wolle man 2019 die Zahl der beförderten Passagiere um 20 Prozent auf fünf Millionen erhöhen. 2020 soll es in diesem Tempo weitergehen, da peilt man ein Passagieraufkommen von 6,2 Millionen an. Die ehrgeizigen Wachstumspläne schlagen sich auch in höheren Mitarbeiterzahlen nieder, das Kabinenpersonal soll im nächsten Jahr um 200 auf dann 500 Personen aufgestockt werden. Man suche aber für alle Bereiche des Unternehmens Personal, sagte Gruber, die Zahl der Piloten (aktuell 138) wird um 100 erhöht. Die werden ab April 2019 besser bezahlt. Die Kapitäne lägen mit einem garantierten Grundgehalt von 90.000 Euro dann deutlich über dem, was die Konkurrenz zahle. Inklusive variabler Bestandteile kämen Piloten auf ein Gesamtgehalt von bis zu 180.000 Euro. Erste Offiziere erhalten 46.000 Euro garantiert und können einschließlich der Flugzulagen auf ein Gesamtgehalt von 70.000 Euro kommen. Darüber hinaus arbeite man für den Winter an einem neuen Dienstplan für das fliegende Personal, bei dem auf fünf Arbeitstage drei freie Tage folgten, sagte Gruber.