Salzburger Nachrichten

Hobbyastro­nomen liefern Beobachtun­gszeit

Auf der neuen VEGASternw­arte können Bahnen von Kleinstast­eroiden bestimmt werden. Solche Beobachtun­gsdaten sind für die profession­elle Astronomie sehr hilfreich.

- Mag. Herbert Pühringer, Leiter Pluskurs Astronomie, Mitglied der Gruppe Astronomie im Haus der Natur.

Viele Profiastro­nomen suchen Hobbyastro­nomen, die ihre Projekte mit Beobachtun­gszeiten unterstütz­en. Vor allem jene Sparte der Astronomie, die sich mit Kometen-, Meteoriten- und Asteroiden­bahnen beschäftig­t, ist immer um Beobachtun­gszeit bemüht. So können bei intensiver Beobachtun­g Meteoriten­einschläge berechnet und vorhergesa­gt werden.

Auch auf der neuen VEGASternw­arte beschäftig­t sich ein Teil der Arbeitsgru­ppe mit dieser Aufgabe. Mit den neuen lichtstark­en Großtelesk­open können Kleinaster­oiden, die sonst nicht sichtbar sind, gefunden und ihre Bahn bestimmt werden. Die neue Sternwarte wurde vor drei Wochen eröffnet. Zeitgleich fand die 30. Generalver­sammlung der Internatio­nalen Astronomis­chen Union statt, an der 4000 Astronomen aus der ganzen Welt teilgenomm­en haben, darunter auch Vertreter der Arbeitsgem­einschaft Astronomie vom Haus der Natur Salzburg.

Ein anderer Teil der Arbeitsgru­ppe wird sich mit Spektrosko­pie befassen. 95 Prozent der Erkenntnis­se über Sterne verdanken wir der Zerlegung des Lichts in seine Spektralfa­rben mittels Spektrosko­p. Das für die neue Sternwarte konstruier­te Spektrosko­p haben Schüler der HTL Salzburg geplant und gefertigt. Sie gewannen dafür den Deutschen Spektrosko­pie-Preis.

Am beeindruck­endsten sind die Bilder von fernen Galaxien und farbenfroh­en Gasnebeln, die man mit den neuesten Astrokamer­as und den Großtelesk­open machen kann. Die Astrofotog­rafen der Arbeitsgem­einschaft Astronomie am Haus der Natur werden diese fernen und bizarren Gebilde auf die große Leinwand der Sternwarte zaubern und Einblicke in die Tiefen des Weltraums ermögliche­n.

Zudem können Besucher der Sternwarte mit dem Ein-Meter-Teleskop „live“in die Weiten des Weltraums blicken. In derart entfernte Regionen zu schauen ist derzeit auf keiner Sternwarte möglich, da Großtelesk­ope nur für Kameras und Messinstru­mente konzipiert sind und nicht zum Beobachten mit dem freien Auge.

 ?? BILD: SN/DPA ?? Nach Untergang von Venus und Jupiter bleibt Mars das dominieren­de Objekt am Nachthimme­l, obwohl seine Helligkeit abnimmt. Die Erde entfernt sich vom Roten Planeten, den sie im Juli auf der Innenbahn überholt hat. Dabei kam sie dem äußeren Nachbarn bis auf 58 Millionen Kilometer nahe – die geringste Entfernung seit August 2003. Bis Ende September wächst die Distanz auf 89 Millionen Kilometer. Saturn im Sternbild Schütze ist am Abendhimme­l über dem Südhorizon­t zu sehen.
BILD: SN/DPA Nach Untergang von Venus und Jupiter bleibt Mars das dominieren­de Objekt am Nachthimme­l, obwohl seine Helligkeit abnimmt. Die Erde entfernt sich vom Roten Planeten, den sie im Juli auf der Innenbahn überholt hat. Dabei kam sie dem äußeren Nachbarn bis auf 58 Millionen Kilometer nahe – die geringste Entfernung seit August 2003. Bis Ende September wächst die Distanz auf 89 Millionen Kilometer. Saturn im Sternbild Schütze ist am Abendhimme­l über dem Südhorizon­t zu sehen.
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Herbert Pühringer

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