Anschlag auf unser Wasser
Warum geht kein Aufschrei durch die Bevölkerung, wenn es um die Umsetzung der aktuellen EU-Wasserrichtlinie geht? Da wird mit einer hohen politischen Verantwortung geworben, jeder EU-Bürger möge Zugang zu sauberem Trinkwasser haben, und dabei ein interessanter Trick angewendet. Zehn Mal im Jahr müsse das Trinkwasser jeder registrierten Wasserversorgungsgenossenschaft von zertifizierten Instituten überprüft werden, wobei pro Untersuchung jeweils 1000 Euro in Rechnung gestellt würden. Dass dies der Todesstoß für kleinere Wassergenossenschaften ist, liegt auf der Hand. Sämtliche heimische Wassergenossenschaften haben gewissenhafte, verantwortungsbewusste und vor allem ehrenamtliche Mitarbeiter, die zum Wohle der Gemeindebürger sauberes Trinkwasser durch handwerklichen Einsatz sowie durch regelmäßige Kontrollen garantieren. Dabei geht es nicht um Gewinnmaximierung, sondern um die Gesundheit und das Wohlergehen der Nutzer. Wenn die EU nun diese Richtlinie fordert, vermute ich einen Hintergedanken, welcher der Aussage des Managers eines Schweizer Großkonzerns entspricht, nämlich: „Wasser ist kein Grundrecht des Menschen!“Das bedeutet für mich, wenn eine Wassergenossenschaft nicht mehr imstande ist, die Untersuchungskosten zu berappen, wird sich wohl schnell eine „Rettungsgesellschaft“finden, diese Wasserquelle zu bewirtschaften. Bei mehr als 5000 Wassergenossenschaften wird in absehbarer Zeit diese Firma die Hoheit über unser Wasser besitzen. Wir werden unseren Politikern im Kollektiv (www.openpetition.eu/at) wohl den Rücken stärken müssen, um dieses wertvolle Gut zu keinem gewinnbringenden Geschäft für fragwürdige Großkonzerne und Lobbyisten machen zu lassen. Wolfgang Popp 5453 Werfenweng