Ein enormes Polizeiaufgebot begleitete die Belgrad-Fans
Lautstark zogen am Mittwochabend rund 1500 serbische Schlachtenbummler von der Altstadt zur Red-Bull-Arena. Sie wurden von mehreren Hundert Polizisten eskortiert.
SALZBURG. Schlachtgesänge, emporgestreckte Hände, bunter Rauch durch Pyrotechnik und viel Bier: Am Mittwoch kurz nach 17.30 Uhr setzte sich der Zug der serbischen Fans von der Griesgasse in der Salzburger Innenstadt aus in Bewegung. Über Müllner Hügel, Gaswerkgasse und Kleßheimer Allee ging es zum Stadion nach Wals-Siezen- heim. Eskortiert wurden die Fans von Roter Stern Belgrad von einem Polizei-Großaufgebot: Es dürften mehrere Hundert Beamte gewesen sein, die die Schlachtenbummler des serbischen Fußballmeisters im Auge behielten: mehrere Züge der Einsatzeinheit, Beamte des Ordnungsdienstes, szenekundige Beamte und Verkehrspolizisten.
Salzburgs Polizeisprecher Hans Wolfgruber sprach von rund 1500 Roter-Stern-Anhängern, die am Marsch teilnahmen. Dabei hatten sich die Organisatoren aus Belgrad noch mehr Schlachtenbummler bei ihrem Zug durch Salzburg erhofft. Zur Tatsache, dass derart viel Polizei im Einsatz stand, sagte Wolfgruber: „Das Match wurde als Risikospiel eingestuft. Es wurde mit 9000 serbischen Fans gerechnet, die sich das Spiel live ansehen. Wir mussten davon ausgehen, dass viele auch mitmarschieren.“
Bis zum Spiel gab es nur eine Festnahme wegen Ladendiebstahls. Danach waren vor allem die Salzburger Fans niedergeschlagen – nach dem erneuten Scheitern der Bullen. Der serbische Jubel und Fanabzug lief bis Redaktionsschluss um Mitternacht friedlich.
Wegen des Fanmarsches hatte das Bräustübl in Mülln erst gar nicht aufgesperrt. Und zwar auf „Anraten der Polizei“, wie man auf Facebook verlautete. Auch die „Escobar“am Anton-NeumayrPlatz hatte vorübergehend dichtgemacht. Bereits am Montag hatte Sternbräu-Wirt Harald Kratzer angekündigt, den Innenhof in der Griesgasse von 15 bis 18 Uhr zu sperren. Kratzer am Mittwochabend zu den SN: „Das Zusperren hat sich bewährt.“
Nicht alle sahen die Fans als Bedrohung: Richard Taxer, Betreiber der „Würstlkönigin“am Hanuschplatz, meinte etwa: „Mit den lautstarken Fans habe ich keine Probleme. Es ist lässig, dass nicht nur Festspielgäste da sind, sondern auch Fußballfans Stimmung in die Stadt bringen.“