88-jährige Frau beraubt: Zwei 16-Jährige verurteilt
Es war ein besonders schamloser Raub, für den sich am Mittwoch zwei 16-jährige Burschen vor einem Schöffensenat (Vorsitz: Jugendrichter Christian Ureutz) verantworten mussten.
Der Erstangeklagte ist ein bereits vier Mal verurteilter Georgier. Der Zweitbeschuldigte, ein Syrer, ist zwar noch unbescholten, gegen ihn sind aber weitere Verfahren anhängig. Laut Staatsanwältin Katrin Ferstl hatte das junge Duo im Juni eine 88-jährige, gebrechliche und auf einen Gehstock angewiesene Frau in einer Bankfiliale am Salzburger Hauptbahnhof beim Beheben von 1500 Euro beobachtet. Der Syrer soll darauf dem Georgier vorgeschlagen haben, der Frau das Geld abzunötigen. „Die beiden folgten der alten Dame in den Obus, mit dem sie nach Hause fuhr“, so Ferstl. „Nach dem Aussteigen stellten sie ihr weiter nach, ehe der Erstangeklagte kurz vor ihrer Wohnung von hinten auf die Frau zulief. Und ihr die Handtasche, in die sie das Geld gegeben hatte, von der Schulter riss. Das Opfer erlitt ein Hämatom am Arm.“
Der Georgier zeigte sich im Prozess geständig, aber eher wortkarg. Er betonte, dass der Syrer die Idee für die Tat gehabt und die Frau ebenfalls verfolgt habe. Was der Syrer trotz vieler belastender Indizien bestritt: „Ich habe mit einem Raub nichts zu tun. Ich bin schon früher aus dem Bus und nach Hause.“Die bald 89jährige, sehr schmächtige Seniorin (Opferanwalt: Stefan Rieder) erinnerte sich im Zeugenstand, „dass es einen festen Ruck bei der Tasche machte. Zuerst dachte ich, vielleicht bin ich bei einem Mistkübel hängen geblieben. Aber dann sah ich zwei junge Männer mit der Tasche wegrennen. Und mein Arm wurde blau.“
Das Gericht erkannte das Duo für schuldig. Der Georgier erhielt 24 Monate teilbedingte Haft, acht Monate davon unbedingt; der Syrer kam mit einem Jahr bedingt davon. Nicht rechtskräftig.