Kunst für ein Sterben in Würde Hilfe für das Raphael-Hospiz
Einziges stationäres Hospiz in Salzburg vor dem Zusperren gerettet. Doch die Geldnot ist geblieben. Künstler Hans Weyringer stiftet jetzt handsignierte Lithografien für Spender.
SALZBURG. So schließt sich der Kreis von den Kindern, die dem Krebstod entgangen sind, hin zu den älteren Menschen, denen ein Sterben in Würde ermöglicht werden soll. Hans Weyringer hat im Jahr 2009 für das Projekt Sonneninsel der Salzburger Kinderkrebshilfe das Bild „Aphrodite und Ares im Schutz des Hephaistos“gemalt. Die Botschaft des Gemäldes, so Weyringer: „Man kann die Welt verändern.“Von dem Bild wurden von Weyringer persönlich 50 Lithografien angefertigt, alle nummeriert und handsigniert. 25 wurden als Dankeschön an Spender für die Sonneninsel gegeben. Nun stellt der Künstler aus Neumarkt die 25 weiteren Lithografien für jene Menschen zur Verfügung, die sich für das Raphael-Hospiz in Salzburg einsetzen. „Es ist eine Schande, dass wir für alles Mögliche große staatliche Initiativen setzen, aber uns nicht besonders darum kümmern, wie unsere alten Menschen in Würde sterben können“, erklärte Weyringer. Er stellt damit die komplette Edition in den Dienst der Sache.
Das Raphael-Hospiz wird vom Orden der Barmherzigen Brüder betrieben, die das Haus 2013 vor dem Zusperren bewahrt haben. Damals hatte das Rote Kreuz erklärt, es könne das Haus aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr führen. Auch für die Barmherzigen Brüder bedeutet der Betrieb eine große finanzielle Belastung. Im Jahr müssen rund 250.000 Euro in die Hand genommen werden, um die Einrichtung betreiben zu können. Arno Buchacher, Gesamtleiter der Barm- herzigen Brüder, will sich für ein „stärkeres Bewusstsein für die Notwendigkeit dieses Hauses in der Gesellschaft“einsetzen. Und fügt hinzu: „Wir brauchen dringend finanzielle Unterstützung auch von außen.“
Im Haus können gleichzeitig acht sterbenskranke Menschen würdevoll und professionell auf ihrem letzten Weg begleitet werden. Die 22 Mitarbeiter, Ärzte, Pfleger, Seelsorger und Therapeuten kümmern sich intensiv um ihre Patienten und auch um deren Angehörige. Im Hospiz ist man bemüht, keinen Krankenhaus-Charakter aufkommen zu lassen. Die ärztlichen Visiten dauern so lange, wie sie dauern. Die klinische Leitung sorgt dafür, dass keine Hektik aufkommt.
„Wenn ich mit meinen Bildern einen kleinen Beitrag dazu leisten kann, dass eine für uns so wichtige Institution bestehen bleiben kann, dann ist das ein Segen für uns alle und dann bin ich glücklich“, sagt Hans Weyringer. SN-Leserinnen und -Leser, die helfen möchten, können dies unter www.raphaelhospiz.at tun.