Vieles bleibt neu bei Heinz-Christian Strache
Der neue Sportminister hat bereits nach einigen Monaten erkannt, dass ein gewisser Reformhunger an seine Grenzen stößt. Die brennenden Themen bleiben unangetastet.
Es ist doch alles nicht so einfach. Oft hat Sportminister Heinz-Christian Strache von einer Entpolitisierung des Sports in Österreich mit seinen drei Dachverbänden gesprochen. Die Aktualität zeigt das Gegenteil: Im überbürokratisierten Sport wurde der frühere Minister Rudolf Hundstorfer Vorsitzender der mächtigen Bundessportorganisation BSO. Fast von einem politischen Humbug kann man sprechen, wenn man sich die Förderaufteilung der 90 Millionen Euro durch die neu geschaffene Bundes-Sport GmbH ansieht: 59 Dachverbände bekommen 33,5 Millionen Euro, drei Dachverbänden werden 25,5 Millionen Euro zugeschoben – ein Missverhältnis, das geändert gehört. Von Entpolitisierung also keine Rede. Das wird auch so bleiben. Auch beim nächsten Sportminister. Neue Förderkonzepte und Förderdetails will übrigens der Geschäftsführer der Bundes-Sport GmbH, der frühere Tennisprofi Clemens Trimmel, am 17. September bekannt geben. Wir sind gespannt.
Der FPÖ-Spitzenpolitiker Strache hat aber eines erkannt: Entsprechende Strategien (siehe oben) für den Spitzensport vor und nach verpatzten Olympischen Sommerspielen (Rio und London) haben seinen Vorgängern offensichtlich gefehlt. Strategien mit Weitblick. Andere Nationen haben es in Jahresprojekten über zehn und mehr Jahre vorgezeigt: Großbritannien, Australien oder die Niederlande haben sich ein Dutzend Sportarten herausgesucht und so gefördert, dass ein Anschluss an die absolute Weltspitze möglich war. Warum nicht die Fördermittel in drei Kategorien einteilen und entsprechend fördern: In olympische Kernsportarten, olympische Sportarten und Breitensport, der ja großteils bei den Dachverbänden zu Hause ist.
Vieles bleibt neu beim Sportminister Strache. Vorsichtig optimistisch macht, dass er sich im Umfeld mit den richtigen Experten umgibt. Das bleibt die Hoffnung.