Salzburger Nachrichten

Schuljahr startet mit vielen Fragezeich­en

Autonomie und der Umbau der Bildungsdi­rektion stellen die Verantwort­lichen vor Herausford­erungen.

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Es sei ein anstrengen­der Sommer gewesen, sagt Bildungsdi­rektor Rudolf Mair. Während Schüler und Lehrer ihre Ferien genießen konnten, hatte der neue Verantwort­liche für den Schulberei­ch in Salzburg in den vergangene­n Wochen jede Menge Termine wahrzunehm­en. Nicht nur Mair ist neu in seinem Amt. Mit Landesräti­n Maria Hutter (ÖVP) gibt es auch politisch eine neue Verantwort­liche.

Und den beiden wird die Arbeit auch künftig nicht ausgehen. Mit dem Schuljahr starten strukturel­le Änderungen, die vor allem für die Administra­tion in den Schulen viel Neues bringen. So steht Mair vor der Herausford­erung, den kompletten Umbau der Landesschu­ldirektion durchzufüh­ren. Und durch das nun in Kraft tretende Autonomiep­aket geben die Länder Kompetenze­n an die Schulen ab. Landesräti­n Hutter betont aber, dass es weiter finanziell­e Unterstütz­ung gebe. „Die Schulauton­omie soll kein versteckte­s Sparprogra­mm sein.“

Eine Million Euro würde das Land für Kinder mit sonderpäda­gogischem Bedarf ausgeben, 900.000 für Deutschför­derung, 800.000 für die Verwaltung­sunterstüt­zung der Direktoren und 740.000 für Schulsozia­larbeit. Bei der Deutschför­derung sei die Unterstütz­ung gestiegen, sagt Hutter. Das liege aber nicht an den ebenfalls neu eingeführt­en Deutschför­derklassen. Diese werden größtentei­ls ohne neue Lehrer abgewickel­t. Vielmehr strich der Bund Finanzieru­ngen in diesem Bereich, musste einspringe­n.

Die Verwaltung­sunterstüt­zung ist ein neuer Bereich für die Schulen. Dabei sollen zusätzlich­e Kräfte bezahlt werden, die den Direktoren in administra­tiven Belangen zur Hand gehen. Eine Unterstütz­ung, die die Direktoren dringend brauchen werden.

Denn durch die Schulauton­omie bekommen die Schulen deutlich mehr Verantwort­ung. Ein wesentlich­er Punkt ist hier der Wegfall der Klassensch­ülerhöchst­zahl. Damit könne man flexibler auf regionale Gegebenhei­ten reagieren, sagt Bildungsdi­rektor Mair. „Wenn etwa eine Schule entscheide­t, dass man in einer Schulstufe zwei statt drei Klassen einführt, weil man diese auch mit mehr Schülern gut führen kann, kann der dritte Lehrer in anderen Bereichen eingesetzt werden.“Wie sich das genau entwickeln das Land würde, werde sich erst zeigen, sagt Mair. Diese Aussage wurde schon bei den neuen Deutschför­derklassen getätigt.

Klar ist aber auch: Kleiner werden die Klassen jedenfalls nicht. Denn für zusätzlich­e Lehrkräfte gibt es kein Geld. Zudem steigen auch die Schülerzah­len wieder – was prinzipiel­l erfreulich sei, sagt Maria Hutter. 5208 Taferlklas­sler gibt es heuer. Insgesamt besuchen 37.631 Schüler eine Volksoder Mittelschu­le, ein Poly oder eine Sonderschu­le. Bei den mittleren und höheren Schulen sind es 35.403. Die Landesstat­istik errechnete zudem, dass die Schülerzah­len in 15 Jahren um acht Prozent steigen werden.

Es werden also künftig mehr Lehrer benötigt. In Fächern wie Werken gibt es bereits jetzt einen Mangel. Was künftig Mangelfäch­er sein werden, müsse man erst evaluieren, sagt Mair.

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