Die Kinder haben Vorrang
Wie Erwachsene für die Sicherheit der Kleinen vorsorgen können. Und auch hier Vorbilder sein sollen.
Nach den östlichen Bundesländern ist auch im Westen und Süden Österreichs wieder Schulbeginn. Für insgesamt 400.000 Pflichtschüler heißt es somit wieder aufstehen statt ausschlafen. Kraftfahrer sollten daher besonders aufmerksam fahren, das Tempo anpassen und das Geschehen am Gehsteig und in Kreuzungsbereichen stets achtsam im Auge behalten. Denn wie die Unfallstatistik der Statistik Austria zeigt, kam es im September 2017 österreichweit zu 46 Schulwegunfällen, im Oktober waren es sogar 54. Insgesamt verletzten sich in den beiden Monaten 103 Schulkinder.
Und das sollte jeder Kraftfahrer (und auch Radfahrer) beachten:
Kinder sind aus dem Vertrauensgrundsatz ausgenommen. Daher darf sich kein Autofahrer darauf verlassen, dass das Kind richtig reagiert!
Im Bereich von Schulen Tempo reduzieren und bremsbereit sein.
Rechtzeitig und ausreichend „Zeitpuffer“einplanen, bevor die Fahrt in Angriff genommen wird – Stress sorgt für mangelnde Konzentration.
Ablenkende Tätigkeiten wie telefonieren, Navi aktivieren oder noch schnell frühstücken vermeiden. Ablenkung ist die häufigste Unfallursache!
Kinder sind aufgrund ihrer Größe hinter Autos, Verkehrszeichen oder Werbetafeln oft nicht gut zu sehen. Autofahrer müssen damit rechnen, dass Kinder, die die Straße überqueren, das Tempo von Autos nicht gut einschätzen können.
Auch die Eltern der Schulkinder können einiges dazu beitragen, dass die Sprösslinge sicher in die Schule kommen. Der ARBÖ hat dafür folgende Tipps parat:
In der Früh Stress vermeiden und ausreichend Zeit für den Schulweg einplanen. Hektik und Eile haben auf dem Schulweg klar negative Effekte.
Mit den Kindern den sichersten Weg verbindlich festlegen. Der kürzeste Weg ist nicht immer der sicherste. Am sichersten ist es, wenn das Kind möglichst selten die Straße queren muss und unübersichtliche Stellen vermieden werden.
Gefahrenquellen wie zum Beispiel Abbieger bei Ampeln gemeinsam aufspüren. Den Straßenverkehr für das Kind interessanter machen und es zum Beispiel einmal in die Rolle des Verkehrspolizisten schlüpfen lassen.
Das richtige Blickverhalten üben. Auch wenn die Ampel „grün“zeigt, muss sich das Kind vergewissern, dass es die Straße gefahrlos überqueren kann.
Sicherer ist es, auf der Innenseite des Gehsteigs zu gehen. Auch auf einem Zebrastreifen darf sich ein Kind nicht darauf verlassen, dass die herannahenden Autos anhalten. Daher sollten Kinder immer erst dann die Straße überqueren, wenn die Straße frei ist oder die Autolenker aus beiden Richtungen angehalten haben, auch am Zebrastreifen.
Der Schulweg ist medienfreie Zone!! Musik hören oder am Mobiltelefon spielen lenkt massiv ab und hat im Straßenverkehr keinen Platz.
Dem Kind leichter machen, gesehen zu werden. Kinderwarnwesten, reflektierende Schnappbänder oder Anhänger gibt es bei den Mobilitätsclubs.
Schließlich das pädagogische Geschick: Kinder lernen durch Verstärkung und Lob richtiges Verhalten. Drohungen oder schimpfen verunsichern nur.