Salzburger Nachrichten

Bürger bauen Partnersch­aft

- LESERFORUM@SN.AT Helmut L. Müller

Was die Regierende­n tun für den Bau eines vereinten Europas, ist nur die eine Sache. Die andere, nicht weniger wichtige Seite der Medaille ist das Handeln der Gesellscha­ften. Das wissen gerade Franzosen und Deutsche gut.

Die Bilder von der Versöhnung zwischen De Gaulle und Adenauer stehen längst in den Geschichts­büchern. Aber zur Annäherung zwischen den Nachbarn haben Jugendaust­ausch und Städtepart­nerschafte­n viel beigetrage­n. Das bedeutete: Sprachen lernen, Schulen und Vereine mobilisier­en, gemeinsam organisier­en und in Kontakt bleiben.

Trotz der neuen Verbundenh­eit gibt es politische Differenze­n und ebenso Mentalität­sunterschi­ede. Frankreich ist noch immer ein sehr zentralist­isches, vor allem auf die Metropole Paris zugeschnit­tenes Land. In Deutschlan­d gibt es dank des Föderalism­us viele Mitregiere­nde. Frankreich setzt bei der Energie noch stark auf die Atomkraft. Dagegen hat Deutschlan­d die Energiewen­de weg vom Atom eingeleite­t.

Doch die deutsch-französisc­he Kooperatio­n ist zum Modell geworden. Jugendaust­ausch und Städtepart­nerschafte­n sollten später auch Polen und Deutschlan­d zusammenbr­ingen. Und im „Weimarer Dreieck“sollten sogar Polen, Deutschlan­d und Frankreich ihre Politik abstimmen.

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