Die Starparade führt ein Stanley-Cup-Sieger an
Vor der am Freitag beginnenden Eishockeysaison haben die Clubs am Transfermarkt richtig geklotzt.
SALZBURG. Die Zwischenbilanz in der Champions Hockey League fällt für die Teams der Erste Bank Liga sensationell aus: Zwölf Partien haben Red Bull Salzburg, die Vienna Capitals und Meister HC Bozen gegen die besten Teams Europas bestritten, gleich acht Mal gingen die Clubs aus der heimischen Liga als Sieger vom Eis – und: Alle drei Teams liegen auf Aufstiegskurs Richtung Achtelfinale.
Es ist ein feiner erster Vorgeschmack auf die am kommenden Freitag mit den beiden Krachern RB Salzburg – KAC und Linz – Vienna Capitals beginnende Erste Bank Eishockey Liga. Gab es in den letzten Jahren eine Flut zweit- oder drittklassiger Ausländer, so kamen heuer viele Spieler in die Liga, deren Verpflichtung über die Grenzen Erstaunen hervorgerufen hat. Zum einen, weil die Zeiten, in denen in der osteuropäischen KHL Märchengagen gezahlt wurden, vorbei sind, weil viele Teams in Nordamerika einen radikalen Schnitt gemacht haben, aber wohl auch, weil sich die Erste Bank Liga in den letzten Jahren einen guten Namen in Sachen Niveau auf dem Eis und Lebensqualität daneben gemacht hat.
Den Vogel bei der heurigen Starparade haben eindeutig die Graz 99ers abgeschossen: Sie holten den zweifachen Stanley-Cup-Sieger Dwight King. Was einen erst 30-jährigen Profi, der im Vorjahr in Jekaterinburg noch 1,6 Millionen Dollar Fixum verdient hat und dessen Triumphe mit den LA Kings 2012 und 2014 auch noch nicht lange zurückliegen, veranlasst, zu einem Nachzügler nach Österreich zu wechseln, wird nur er selbst wissen, vielleicht ist es die Liebe zu Kernöl. NHL-Power, die hat ab sofort auch Meister HC Bozen zur Verfügung. Doch die Zeiten der Bozner BilligImports sind vorbei, dieser Kader kostet richtig viel Geld: Mit Mike Blunden kommt ein kanadischer Junioren-Weltmeister, der für fünf NHL-Teams aufgelaufen ist, darunter die Montreal Canadiens. Keeper Pekka Tuokkola musste trotz einer fantastischen Finalserie gegen Salzburg gehen, für ihn kam mit Leland Irving ein interessanter Mann, der schon in der NHL, KHL und in der finnischen Liga gefangen hat – und sich in der Saison 2015/2016 den Torhüterjob bei den Iowa Wild (AHL) mit dem Salzburger Neuzugang Steve Michalek geteilt hat. Apropos Keeper, da gab es die größten Rotationen, Salzburg besetzt beide Posten neu (Michalek und Lukas Herzog), beim KAC steht nun der norwegische Teamkeeper Lars Haugen zwischen den Pfosten und in Villach setzt man auf Dan Bakala – der war 2017 noch ChampionsHockey-League-Sieger mit Frölunda Göteborg. Eine hochinteressante Personalie haben auch die Black Wings Linz zu vermelden gehabt: Der schwedische Ex-Teamspieler Dragan Umicevic kam aus der DEL an die Linzer Donaulände, wo man sich gleich von 16 Spielern verabschiedet hat. Nicht minder schillernd: Salzburgs Chris VandeVelde, drei Jahre Nebenmann von Michael Raffl bei den Philadelphia Flyers.