EU-Gipfel: Mirabellplatz ist mit Öffis ganztags nicht erreichbar
Am 20. September ist der öffentliche Verkehr im Zentrum bis 18 Uhr eingeschränkt. Begründung: Wegen der ganztägig zu erwartenden Sperren könnten Busse den Fahrplan nicht einhalten.
Wenn nächste Woche am Mittwoch und am Donnerstag die Staats- und Regierungschefs aller 28 EU-Länder zum informellen Gipfel in der Landeshauptstadt weilen, müssen sich die Salzburger auf erhebliche Behinderungen im Verkehr einstellen. In Teilen der Innenstadt wird zeitweise ein Sperrkreis für den Individual- und öffentlichen Verkehr eingerichtet.
Die Salzburg AG reagiert mit großräumigen Umleitungen und Kurzführungen bzw. Zweiteilungen von Buslinien. Das geht aus einer Fahrgastinformation hervor, die die Stadt am Montag auf ihrer Internetseite veröffentlicht hat. Vor allem am Donnerstag (20. September), an dem das Gipfeltreffen in der Universität Mozarteum stattfindet, ist viel Geduld gefragt. Denn die geänderten Busrouten bleiben weit über die eigentlichen Sperrzeiten hinaus aufrecht. Der Information zufolge ist der öffentliche Verkehr über die rechte Altstadtseite zwischen 6.30 und 18 Uhr massiv eingeschränkt. Laut dem Plan der Polizei sollten die Sperren aber nur zwischen 8 und 10 Uhr aufrecht bleiben (mit temporären Einschränkungen ist ganztägig zu rechnen). Dass die öffentlichen Verkehrsmittel bis 18 Uhr nicht regulär unterwegs sein werden, rechtfertigt Polizeisprecher Hans Wolfgruber mit logistischen Gründen. „Das Problem ist, dass wegen der zu erwartenden temporären Sperren die Busse die Fahrpläne nicht einhalten könnten“, erklärt Wolfgruber. So wird zum Beispiel am 20. September die Linie 1 zwischen dem Europark und der Messe zweigeteilt: Der West-Ast verkehrt zwischen Europark und Hanusch-Platz, der Ost-Ast zwischen der Messe und dem Hauptbahnhof. Die Linien 3, 4 und 6, die gewöhnlich den Mirabellplatz ansteuern, müssen umgeleitet werden. Die Linie 5 (Birkensiedlung–Hauptbahnhof) endet von Süden kommend bereits beim Rathaus. Die Linie 14 zwischen Liefering und der Landespolizeidirektion ist mangels fehlender Umleitungsmöglichkeiten an diesem Tag gar nicht unterwegs.
Am 19. September – am Abend findet das Staatsbankett in der Felsenreitschule statt – sind die Umleitungen und Kurzführungen zwar nur zwischen 18 und 19.30 Uhr aufrecht. Allerdings muss nicht nur die Linie 1, sondern auch die Linien 6, 8 und 10 in zwei Äste geteilt werden.
Bei Buslinien, die ins Umland fahren, ist ebenfalls mit Einschränkungen zu rechnen. Haltestellen im Verkehrssperrkreis können zeitweise nicht angefahren werden. Auch hier werden Umleitungen eingerichtet. „Es ist teilweise mit geringfügigen Verzögerungen im Regionalverkehr zu rechnen“, sagt Verkehrsverbund-Sprecher Johannes Gfrerer.
Entsprechende Informationen werden in den kommenden Tagen an allen Haltestellen und in den Bussen ausgehängt. Am 19. und 20. September wollen die Verantwortlichen etwa über Verkehrsmeldungen im Radio und soziale Medien informieren.
Keine Auswirkungen wird es auf den Schulbetrieb am Campus Mirabell geben: Der Unterricht in der Neuen Mittelschule und in der Volksschule soll wie üblich stattfinden – obwohl sich offenbar noch nicht herumgesprochen hat, dass der Mirabellplatz nicht direkt mit den Öffis erreichbar sein wird. „Ich weiß nicht, wie die Kinder herkommen, die mit dem Bus unterwegs sind“, sagt die Direktorin der Volksschule auf Anfrage der SN. Sie sei ursprünglich davon ausgegangen, dass die Busse zumindest bis 8 Uhr den Mirabellplatz anfahren.
Auch Pendler werden die Sperren zu spüren bekommen. „Die Auswirkungen auf den Verkehr werden sicher massiv sein“, schätzt ÖAMTC-Sprecherin Aloisia Gurtner. Die Zufahrtsbeschränkungen würden „die Hauptschlagadern der Stadt“treffen. Beim ÖAMTC hofft man dennoch, dass ein Verkehrschaos ausbleibt: „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass angekündigte Staus oft nicht stattfinden, weil sich die Autofahrer darauf einstellen“, sagt Gurtner.
„Auswirkungen auf den Verkehr werden sicher massiv sein.“