Svazek tritt in Großgmain an
Die FPÖ-Chefin wird bei der Gemeindevertretungswahl im kommenden Frühjahr als Listenerste kandidieren. Ob sie auch Bürgermeisterin werden will, entscheidet sich demnächst.
SALZBURG. Von Brüssel über Wien nach Salzburg und jetzt Großgmain: FPÖ-Landeschefin Marlene Svazek legt sich im SNGespräch fest: Sie werde bei der Gemeindevertretungswahl 2019 als Listenerste für die FPÖ in Großgmain antreten – womit sie dem nächsten Gemeinderat sicher angehören wird. Ob sie auch zur Bürgermeister-Direktwahl antrete, sei „noch nicht ganz fix“. Svazek will dafür in den nächsten zwei Wochen die Stimmung im Ort noch genauer erkunden. Denn: „Wenn ich antrete, will ich der ÖVP gefährlich werden.“
Auch ein anderer legt sich – fast – fest. Sebastian Schönbuchner, der Großgmain seit knapp 24 Jahren als ÖVP-Bürgermeister regiert, sagt den SN: „Ich stehe niemandem im Weg und bin kein Sesselkleber. Aber wenn die Partei will, trete ich wahrscheinlich noch einmal an“, sagt der 65-Jährige. Noch sei nichts entschieden, ein endgültiges Ja oder Nein seitens Schönbuchner dürfte es in den kommenden Wochen geben.
Einem möglichen Wahlkampf gegen Svazek blickt der Bürgermeister gelassen entgegen: „Ich hatte schon viele Konkurrenten. Wenn ich mich da fürchten würde, hätte ich schon 1994 nicht antreten dürfen.“
Svazek streut Schönbuchner durchaus ein paar Rosen. Er habe das lange sehr gut gemacht. Aber: Seit einiger Zeit sei „eine gewisse Amtsmüdigkeit“zu spüren, alles laufe „in sehr eingespielten Wegen“. Deshalb will Svazek für frischen Wind sorgen, kreative neue Ideen in die Gemeindestube bringen. Großgmain ist für die FPÖ ein gutes Pflaster: Dort gab es beispielsweise von 1966 bis 1969 mit Josef Weiss einen blauen Ortschef.
Ihre raschen Funktionswechsel der letzten zwei Jahre – Brüssel, Wien, Salzburg – bezeichnet Svazek selbst als „einen atypischen Weg ins Politikerleben“. Normal beginne man von unten und arbeite sich schrittweise hinauf. Einen Nachteil sieht sie darin nicht, im Gegenteil: „Ich habe jetzt Erfahrungen und Kontakte, die ich auf Landesebene und in Großgmain nutzen kann.“
Das FPÖ-Ziel für die Gemeindewahlen 2019? Den „einen oder anderen“Vizebürgermeister dazugewinnen. Und vielleicht ein Bürgermeisteramt erobern. Chancen sieht Svazek etwa in Lofer (Karin Berger), Faistenau (Andreas Teufl) und im Lungau.