Junge Menschen ins Abseits gedrängt
Die in seinem Beitrag vom 8. September geäußerte Kritik und Besorgnis von Hermann Fröschl zur Überalterung Ihrer Stadt deckt sich mit den Wahrnehmungen, die ich bei meinen regelmäßigen Besuchen immer wieder mache.
Salzburg ist zwar ein Magnet für Massentourismus, für Festivalund Festspielbesucher, Souvenirjäger und Wintersportler, allerdings ist das die Spaßgesellschaft, der das Gedeihen der Stadt und seiner Bewohner ziemlich egal ist.
Salzburg hat zweifellos in einigen Bereichen Weltgeltung erlangt und generiert auf diesen Sektoren beneidenswerte Umsätze und Einnahmen. Ihre Lustbarkeiten, Festspiele mit internationalem Publikum u. a. sind lediglich eine kleine Facette des Lebens und für langfristige Prosperität eines Landes viel zu wenig. Die Triebkräfte dafür sind viele junge, gut ausgebildete, motivierte und enga- gierte Menschen, aber nicht sorglose und vermögende Senioren, deren vorwiegendes Interesse ihr Promi-Status und die anspruchsvolle Gestaltung ihrer Freizeit ist. Der teuer inszenierte Hype um diese Personengruppe drängt die vielen anderen Menschen, Unternehmer, Arbeitnehmer und Jungen ins Abseits. Personen, die ihr Leben noch vor sich haben, fühlen sich da fehl am Platz und ziehen weg.
Die sehr treffend formulierten Argumente des Autors und seine Vorschläge sind eine anspruchsvolle und wichtige Agenda für die politisch Verantwortlichen der Stadt Salzburg und gleichzeitig Aufforderung zum Handeln. Josef Landlinger