Volleyball-Team ist eine Weltauswahl
Von den USA bis Lettland: Warum das Bundesliga-Frauenteam von PSVBG Salzburg in der neuen Saison den internationalen Weg geht.
Ein vielstimmiges Sprachengewirr herrscht in der Kabine des Volleyball-Bundesligateams der PSVBG Salzburg. Gleich mit sieben Legionärinnen aus vier Nationen startet TrainerUrgestein Uli Sernow in knapp zwei Wochen in die neue Saison. Zu den bewährten Kräften Paige Hill (USA), Barbora Czidlikova (Tschechien) und Ingrida Zauere (Lettland) stieß mit Kelsey Bittinger ein weiteres US-Girl, dazu verstärken nun die Slowakin Monika Dolezajova sowie Inese Racina und Annija Abolina aus Lettland das Team.
Warum geht gerade Salzburg den Weg mit einer Weltauswahl, wo doch bisher stets einheimische Talente den Vorzug erhielten? Einerseits zieht es immer wieder bundesligataugliche PSVBG-Spielerinnen zum Studium nach Wien, Graz oder Innsbruck. Andererseits sind starke Österreicherinnen kaum zu kriegen. Sernow erklärt: „Der Trend geht dahin, dass Nationalspielerinnen vermehrt ins Ausland wechseln.“Und die Guten, die im Land bleiben, sind fast nur mit Geld zu locken. Sernow, zugleich Vereinspräsident, zaubert bei der PSVBG schon traditionell aus wenig Geld viel sportliche Qualität.
Möglich macht das beispielsweise eine Kooperation mit der Universität Riga, die dem Club die beiden lettischen Neuzugänge bescherte. Racina und Abolina trafen mit Salzburg vor wenigen Tagen beim Vorbereitungsturnier im ULSZ Rif auf ihr eigenes Nationalteam und siegten mit 3:1. Gegen den ersatzgeschwächten Meister Graz gab es sogar vier Satzgewinne, gegen Sonthofen eine 2:3-Niederlage.
„Vieles funktioniert schon ganz gut, mit mehr gemeinsamer Spielpraxis wird das noch besser“, sagt Sernow, der in der Liga ein engeres Zusammenrücken aller Teams erwartet. Ein weiteres Testturnier folgt am Wochenende in Brünn (CZE). Und sprachlich sollen sich spätestens bis Weihnachten alle auf dem Spielfeld auf Deutsch verständigen können.