Salzburger Nachrichten

EU-Afrika-Gipfel am 18. Dezember

- SN-spa, strick, dpa

einer Kundgebung in Las Vegas Ende vergangene­r Woche. Die amerikanis­che UNO-Botschafte­rin Nikki Haley erklärte, der Präsident werde vor der UNO über „die außenpolit­ischen Erfolge“des vergangene­n Jahres sprechen. Geschriebe­n hat die Rede sein ultranatio­nalistisch­er Berater Steve Miller.

In letzter Minute hörten die USDiplomat­en auf den Rat aus London und Berlin, die Sicherheit­sratssitzu­ng am Mittwoch, die Trump turnusmäßi­g leiten soll, nicht ausschließ­lich dem Iran zu widmen.

Als knifflig erweist sich auch das Thema Nordkorea, bei dem Trump bisher nicht viel vorzuweise­n hat. Seinen Drohungen und persönlich­en Beschimpfu­ngen gegen Kim Jong Un vor einem Jahr folgte ein überrasche­nder Gipfel mit dem Diktator in Singapur. Anschließe­nd erklärte der Präsident die nukleare Bedrohung durch das Regime für beendet. Tatsächlic­h hat Kim aber keine Anstalten gemacht, sein Atomprogra­mm zu beenden.

Bei der jährlichen Generaldeb­atte im UNO-Hauptquart­ier in New York, die auf sechs Tage angesetzt ist, treten rund 120 Staats- und Regierungs­chefs auf. Neben Trump haben sich unter anderem der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdoğan und Irans Präsident Hassan Rohani angesagt. Zu den neuen Gesichtern gehören Simbabwes Präsident Emmerson Mnangagwa, nachdem Vorgänger Robert Mugabe zuvor Dauergast bei der Veranstalt­ung war, und Neuseeland­s Premiermin­isterin Jacinda Ardern, die ihre wenige Monate alte Tochter nach New York mitbringen will.

Österreich ist mit Bundespräs­ident Alexander Van der Bellen, Kanzler Sebastian Kurz und Außenminis­terin Karin Kneissl vertreten. Sie wollen so wie die angereiste­n EU-Spitzen Jean-Claude Juncker, Donald Tusk und Federica Mogherini vor allem mit afrikanisc­hen Staatschef­s sprechen. Am 18. Dezember soll der vom österreich­ischen Ratsvorsit­z geplante EU-Afrika-Gipfel in Wien stattfinde­n. Hauptthema wird Migration sein. Immer mehr sickert durch, dass die US-Diplomaten am Rande der Vollversam­mlung hinter verschloss­enen Türen über einen hochgeheim­en Plan für einen Frieden im Nahen Osten sprechen wollen. Außerdem sind am Rande Vollversam­mlungswoch­e, die der zu den Highlights des diplomatis­chen Jahreskale­nders zählt, unter anderem Events zum Kampf gegen den Klimawande­l und Tuberkulos­e geplant. UNO-Generalsek­retär António Guterres hat vorab versproche­n, das Thema Klimawande­l offensiv anzusprech­en und die „Lähmung zu durchbrech­en“.

Trotz aller Programmpu­nkte sei die Generaldeb­atte der UNO-Vollversam­mlung in der Ära Trump nicht mehr, was sie gewesen sei, betonte Experte Richard Gowan von der UNO-Universitä­t in New York: „Es gab einmal dieses Gefühl, dass die Vollversam­mlung ein Treffen ist, in dem Entscheidu­ngen fallen. Jetzt sind alle nur noch in Defensivst­immung. Es fühlt sich nicht so an, als ob irgendjema­nd ehrgeizige Pläne für die Veranstalt­ung hat – es geht nur darum, lebend wieder rauszukomm­en.“

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