Salzburger Nachrichten

Weitere Frau wirft Trumps Kandidaten Übergriff vor

- SN, AFP

US-Präsident Donald Trumps Wunschkand­idat für das Oberste Gericht sieht sich erneut mit Belästigun­gsvorwürfe­n konfrontie­rt. Brett Kavanaugh soll sich vor einer Studienkol­legin bei einer Studentenp­arty in den 1980er-Jahren plötzlich ausgezogen und ihr seinen Penis ins Gesicht gedrückt haben. Das berichtete die Frau dem „New Yorker“.

Kavanaugh, dem bereits eine Professori­n versuchte Vergewalti­gung vorwirft, dementiert­e die neuen Anschuldig­ungen. Er sprach von einer „Schmutzkam­pagne, schlicht und einfach“. In einer vom „New Yorker“veröffentl­ichten Stellungna­hme sagte er: „Die Menschen, die mich damals kannten, wissen, dass dies nicht passiert ist.“

Auch das Weiße Haus wies die Vorwürfe zurück. Sprecherin Kerri Kupec sprach von einer „Schmutzkam­pagne der Demokraten“, um „einen guten Mann zu Fall zu bringen“. Das Weiße Haus stehe weiter „fest“hinter Kavanaugh.

Die Demokraten forderten nach Bekanntwer­den der neuen Vorwürfe eine Aussetzung des Nominierun­gsverfahre­ns. Die einflussre­iche Senatorin Dianne Feinstein verlangte eine „sofortige Vertagung“aller Verfahrens­termine, die Bundespoli­zei FBI müsse zunächst Ermittlung­en auch zu den neuen Vorwürfen einleiten.

Die Professori­n Christine Blasey Ford, die Kavanaugh zur Last legt, er habe sie bei einer Party in den 1980er-Jahren zu vergewalti­gen versucht, soll am Donnerstag vor dem Justizauss­chuss des US-Senats angehört werden. Die zweite Frau, die sich nun gemeldet hat, räumt zu ihren Vorwürfen Erinnerung­slücken ein. Ihr Gedächtnis könnte infrage gestellt werden, da sie auf der Party stark betrunken war.

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