Mehr Ökostrom, aber die Kosten dafür sinken
Die Ökostrommenge in Österreich wächst, aber die Belastung für die Haushalte sinkt. Grund sind die anhaltend steigenden Marktpreise für Strom. Dieser Trend wird sich laut dem Regulator E-Control fortsetzen. Der Anteil an gefördertem Ökostrom legte 2017 in Österreich gemessen an der insgesamt abgegebenen Strommenge um rund einen Prozentpunkt auf 17,9 Prozent zu. Rechnet man die Großwasserkraft mit ein, erhöhte sich der Anteil ökologisch erzeugter Elektrizität von 71 auf 74 Prozent.
Den stärksten Anstieg bei gefördertem Ökostrom verzeichnete erneut die Windkraft, deren Anteil von 8,6 auf 10,0 Prozent stieg. Danach folgte feste Biomasse mit weiter 3,5 Prozent Anteil, wie aus dem neuen Ökostrombericht der E-Control hervorgeht. Absolut stieg die Menge an Ökostrom um 8 Prozent von 9,77 auf 10,53 Terawattstunden (TWh). Das stärkste Plus gab es mit 16,5 Prozent in der Windkraft auf 5,75 TWh, bei Photovoltaik stieg die abgenommene Menge um 14,7 Prozent auf 0,57 TWh. Die Kleinwasserkraft lieferte im trockenen Jahr 2017 – trotz konstanter installierter Leistung – mit 1,63 TWh um 8 Prozent weniger geförderten Ökostrom. Bei fester Biomasse (2,0 TWh) und Biogas, also rohstoffabhängigen Technologien, blieben die Mengen konstant. Auch die Gesamtstromabgabe wuchs im Land – von 58,18 auf 58,87 TWh. Grund ist der Trend zur Elektrifizierung, etwa durch Wärmepumpen und Elektroautos.
Das Vergütungsvolumen für Ökostrom (samt Marktwert des Stroms) wuchs von 1,01 auf 1,11 Mrd. Euro. Weil der Marktpreis für Strom wie 2017 auch heuer anzieht, sinkt das Unterstützungsvolumen (ohne Strom-Marktwert) weiter, sagte der E-Control-Vorstand. 2017 machten die reinen Förderungen 860 Mill. Euro aus (–22 Mill. Euro zu 2016), heuer dürfte diese Summe auf 770 Mill. Euro sinken. Von dieser Summe dürften heuer 40 (nach 44) Mill. Euro auf Kleinwasserkraft entfallen, die restlichen rund 730 (816) Mill. Euro auf „sonstigen Ökostrom“; der Löwenanteil geht mit 315 (403) Mill. Euro erneut an die Windkraftbetreiber, 205 (207) Mill. Euro entfallen auf feste Biomasse, 113 (127) Mill. Euro auf Photovoltaik und 98 (79) Mill. Euro auf Biogas.