Salzburger Nachrichten

Das Wort Krise ist in Salzburg noch verpönt

Warum man nach den drei Auftaktnie­derlagen bei Red Bull Salzburg partout nichts von einem Negativtre­nd hören will.

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SALZBURG. Wenn es gar nicht läuft, dann klammert man sich gern auch an kleine Details. Etwa dass es 50 Stunden nach der 0:3Pleite gegen Linz schon am heutigen Dienstag in Innsbruck weitergeht – das Spiel wurde wegen der Rad-WM vorverlegt. Es sei gut, dass man nach der Niederlage gleich wieder die Chance habe, diese Scharte auszuwetze­n, betonten Spieler und Trainer am Montag unisono. Für den Stimmungsu­mschwung (und auch für die Tabelle) braucht es jetzt bald dringend drei Punkte, die sollen heute in Innsbruck bei der Schießbude der Liga (23 Gegentore in vier Partien) her. Salzburg verzichtet auch darauf, dass man – wie bei allen wichtigen Partien – schon einen Tag zuvor losfährt. Man will offenbar Gelassenhe­it und business as usual demonstrie­ren und partout nichts von einer Krise wissen. Damit sich der schlechte Saisonstar­t nicht doch zu einer Krise ausweitet, muss man aber bald drei Dinge klären: Wer macht die Tore? „In der Champions Hockey League sind die Tore für uns recht einfach gefallen, jetzt klappt es überhaupt nicht“, sagt Matthias Trattnig, der auch heute verletzt ausfällt. Aber: Man darf sich nicht vom statistisc­hen Übergewich­t der Schüsse (47 allein gegen Bozen) blenden lassen: Topchancen sind Mangelware. Wo bleibt das Körperspie­l? Salzburg geht die körperlich­e Präsenz ab, die Spieler, die ein physisches Spiel bevorzugen, kann man mittlerwei­le an einer Hand abzählen – VandeVelde, Raffl, Harris, Hochkofler oder Schiechl, der wie Cijan und Herburger heute verletzt ausfällt. Wer ist die Nummer eins? Schön, dass Salzburg in Steve Michalek und Lukas Herzog zwei gleichbere­chtigte Keeper hat. Aber besser wäre eine dezidierte Nummer eins. Auch diese Entscheidu­ng muss Trainer Greg Poss bald treffen.

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BILD: SN/GEPA PICTURES In der Liga noch ohne Gazley. Tor: Dustin

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