Casinos-Chef nimmt sich selbst aus dem Spiel
Bei den Casinos Austria wird es ab 2020 eine neue Führung geben. Der umstrittene Generaldirektor Alexander Labak teilte dem Aufsichtsrat am Dienstag mit, dass er für eine Verlängerung seines Ende 2019 auslaufenden Vertrags nicht zur Verfügung stehe. Wie das Unternehmen bekannt gab, beginne man „unverzüglich“mit der Suche nach einer Nachfolge für Labak.
Die Verträge aller drei Vorstände – neben Labak auch die von Bettina Glatz-Kremsner und Dietmar Hoscher – laufen mit Jahresende 2019 aus. Glatz-Kremsner gilt als aussichtsreiche Kandidatin für den Chefsessel bei den teilstaatlichen Casinos Austria. Labak wolle jedenfalls bis zum Ende seines Vertrags „aktiv an der Entwicklung der Unternehmensgruppe weiterarbeiten“, ließ er mitteilen. Zuletzt hatte es Berichte über ein Zerwürfnis von Labak mit der Belegschaftsvertretung gegeben. Konkret hatte er zwei Betriebsräten, die im Aufsichtsrat der Casinos Austria sitzen, vorgeworfen, die Verschwiegenheitspflicht gebrochen zu haben. Labak hatte sich in einem Brief an das Aufsichtsratspräsidium und seine Vorstandskollegen auch darüber beschwert, dass Gerüchte über seine Ablöse verbreitet würden. Umgekehrt war Kritik an Labaks Führungsstil laut geworden, der von einigen als autoritär empfunden wird. Offenbar hat Labak den Rückhalt der Sazka-Gruppe verloren, die ihn 2017 als Nachfolger für Karl Stoss vorgeschlagen hatte.
Die tschechische Sazka-Gruppe hält über die Beteiligungsgesellschaft Medial 38 Prozent an den Casinos Austria, einen 33Prozent-Anteil hält die ÖBIB, die Beteiligungsholding der Republik. Der Konkurrent Novomatic ist mit 17 Prozent an den Casinos beteiligt. Das Verhältnis der Eigentümer zueinander gilt allerdings als angespannt.