Wieso uns Roboter nicht als Haustiere halten
Zukunftsforscher Karlheinz Steinmüller referierte in Salzburg – zu Ängsten, Zeitreise und Beamen.
SALZBURG. Künstliche Intelligenz wird stärker. So stark, dass wir zunächst unsere Jobs verlieren. Und dann werden wir von Robotern unterjocht und als Haustiere gehalten.
Es gebe tatsächlich Wissenschafter, die von solchen Szenarien ausgehen – und zwar schon in 20, 30 Jahren, beschreibt Zukunftsforscher Karlheinz Steinmüller. „Zumindest in diesem Jahrhundert wird so etwas aber nicht passieren.“
Steinmüller (67) referierte im Literaturhaus Salzburg zum Thema „Zukunftsentwürfe zwischen Wissenschaft und Fiktion“. Und der Physiker, Zukunftsforscher und Science-Fiction-Autor konnte zumindest einige Zukunftsängste nehmen. Selbst wenn die Rechenleistung von Maschinen weiter steigen würde, braucht es mehr, damit künstliche Intelligenz ebenbürtig wird: „Ein intelligentes Wesen muss verstehen, dass es in einer Umwelt existiert. Und es braucht eine innere Perspektive. Solange einem Roboter der Schmerz nicht wehtut, ist er weit weg vom Menschen.“Und so etwas sei noch nicht absehbar.
Die Angst, dass wir durch Automatisierung unsere Jobs verlieren, gebe es hingegen seit der Erfindung mechanischer Webstühle. Seitdem wären allein in Deutschland Hunderte Millionen Arbeitsplätze durch technologischen Fortschritt verloren gegangen. „Aber dennoch fehlen uns immer noch Arbeitskräfte.“
Indessen hätten Science-FictionAutoren immer wieder Innovationen vorausgesagt oder sogar angeregt. Bereits 1880 gab es etwa die Vision eines Telefons, mit dem man Bewegtbilder übertragen kann. Dafür werde anderes stets ScienceFiction bleiben: Beamen oder Zeitreisen seien wissenschaftlich schlicht nicht möglich.
Der Vortrag Steinmüllers bildete den Auftakt des „Science meets Fiction“Festivals, das bis 6. Oktober Zukunftsentwürfe mit Wissenschaft abgleicht. Heute, Mittwoch, geht es um 19 Uhr im Das Kino bei „Cyborg ärgere dich nicht“um zukunftsträchtige Spiele. Mehr unter SCIENCEMEETSFICTION.ORG.
„Beamen wird unmöglich bleiben.“K. Steinmüller, Zukunftsforscher