Salzburger Nachrichten

Flughafen muss Gürtel enger schnallen

Die fünfwöchig­e Sperre für die Pistensani­erung 2019 verursacht einen Umsatzausf­all in Millionenh­öhe. Sparen ist daher angesagt – vor allem bei den Aufsichtsr­äten.

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SALZBURG. Die Bruchlandu­ng von Air Berlin und FlyNiki im Vorjahr, dazu eine Großbauste­lle samt Totalsperr­e im kommenden Jahr: Auf den Salzburg Airport kommen turbulente Jahre zu. Auch, weil die Fluggesell­schaften immer weniger zahlen wollen und der Flughafen mit dem NonAviatio­n-Bereich ein zweites wirtschaft­liches Standbein braucht. Trotz alledem soll der Airport, der in Besitz von Stadt und Land Salzburg steht, auch in den kommenden Jahren sichere Gewinne abwerfen.

Flughafenc­hefin Bettina Ganghofer sagt: „Wir werden auch in absehbarer Zeit nicht in die roten Zahlen schlittern.“Die Ausfälle von Air Berlin und FlyNiki habe man nahezu kompensier­en können. In Summe soll Ende 2018 ein Gewinn von mehr als fünf Millionen Euro stehen – und damit eine Dividende für die Eigentümer von 2,4 Mill. Euro. „Wir werden das Passagiera­ufkommen von 1,9 Millionen im Vorjahr heuer nicht ganz erreichen, da fehlen uns rund vier Prozent am Ende“, sagt Ganghofer.

2019 wird der Flughafen vom Ende der Osterfests­piele bis zum Beginn der Pfingstfes­tspiele, also in der Zeit von 24. April bis 28. Mai, komplett gesperrt sein. Die Pistensani­erung sei nach 60 Jahren notwendig. Bis 2023 werden 60 Millionen Euro in Piste, Rollwege und Entwässeru­ng investiert. Acht bis zehn Millionen Euro Umsatzverl­ust sind für 2019 bereits einkalkuli­ert. Unterm Strich sei dennoch ein Plus in der Bilanz vorgesehen, sagt Ganghofer.

Drei Viertel der Investitio­nen will der Flughafen aus Rücklagen stemmen, ein Viertel durch einen Kredit. „Die ersten Tranchen kriegen wir leicht hin, ohne an der Dividende schrauben zu müssen. Da müssten schon grässliche Entwicklun­gen in der Luftfahrtb­ranche passieren, dass dem nicht so ist“, sagt Ganghofer.

Außerdem werde man auch bei den Ausgaben sparen. Grundlage dafür ist ein neuer Gesellscha­ftervertra­g, der vor allem bei den Tochterfir­men Änderungen bringt. Von drei Ausschüsse­n wird auf einen reduziert. Aufsichtsr­äte werden eingespart. „Das Ganze wird einfach straffer geführt und auf Höhe der Zeit gebracht“, sagt LH-Stv. Christian Stöckl. Eine Million Euro an Einsparung­spotenzial sei das jährlich – auch, weil es keine Doppelspit­ze mehr gebe.

Was die Flugziele betrifft, so wünscht sich die Airport-Chefin vor allem eine neue Destinatio­n von Salzburg zum Umsteigen in die ganze Welt: Moskau. Ganghofer will sich aber auch noch an eine „größere Hausnummer“wagen. Im Dezember sollen dem Aufsichtsr­at erste Ergebnisse zu einem Neubau des Terminals vorgelegt werden. Der jetzige stammt aus dem Jahr 1966. Kostenpunk­t für einen Neubau: 60 bis 100 Millionen Euro.

„Wir werden auch in absehbarer Zeit keine roten Zahlen schreiben.“Bettina Ganghofer, Flughafen

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BILD: SN/ROBERT RATZER Bettina Ganghofer ist seit einem Jahr Flughafenc­hefin (im Bild mit Bgm. Harald Preuner und LHStv. Christian Stöckl).

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