Neffentrick wieder erfolgreich: Frau zahlte
In der steirischen Landeshauptstadt haben Unbekannte wieder mit einer Neffentrick-Variante Erfolg gehabt: Eine Frau (59) glaubte am Dienstag einem „Polizisten“am Telefon, dass sie eine Kaution zahlen müsse, weil sonst ihre in einen Verkehrsunfall verwickelte Tochter verhaftet werde. Sie behob mehrere Tausend Euro bei ihrer Bank und übergab diese an einen „Gutachter“, wie die Landespolizeidirektion am Mittwoch mitteilte.
In Graz ist es in den vergangenen drei Wochen zu dutzendfachen telefonischen Betrugsversuchen gekommen. In mindestens drei Fällen hatten die unbekannten Täter Erfolg. Einmal ergaunerten sie nach dem tödlichen Zugunglück in Graz Mitte September eine Goldmünzensammlung. Ein weiteres Mal machten sie sich am vergangenen Wochenende mit einigen Tausend Euro aus dem Staub, als sie einer 80-Jährigen die mögliche Verhaftung ihrer Tochter vorgaukelten. Im jüngsten Fall hatte ein Mann bei der 59-Jährigen am Festnetz angerufen und sich als Kriminalbeamter ausgegeben. Der Täter ließ sich eine Mobiltelefonnummer der Frau geben und rief kurze Zeit später unter dieser zurück. Die Frau glaubte dem Mann die Geschichte vom Unfall ihrer Tochter und der Kaution und ging in eine Bankfiliale. Danach kam es vor dem Haus der Frau zur Geldübergabe an einen „Gutachter“, der sich als „Herr Schwarz“vorstellte.
Während des gesamten Verlaufs des Betrugs blieb die Verbindung am Mobiltelefon aufrecht. „Herr Schwarz“ist laut Beschreibung rund 1,70 Meter groß, etwa 40 Jahre alt und von stärkerer Statur. Er trug eine Sonnenbrille und eine hellbeige Jacke. Die Vorgangsweise bei Neffentricks ist in vielen Fällen ähnlich. Meist sind bei den Telefonaten im Hintergrund weinende Personen, oft auch schreiende Kinder, zu hören.