Salzburger Nachrichten

Italien will sparen, aber erst 2020 und 2021

- SN, APA, dpa

Italiens Regierung will nach dem Wirbel um ihre Budgetplan­ung offenbar teilweise einlenken. Wirtschaft­sminister Giovanni Tria erklärte, dass Italien mit seinen Budgetplän­en das Wirtschaft­swachstum fördern wolle, um die Verschuldu­ng schneller abzubauen. Ab kommendem Jahr wolle sich Italien um einen schnellere­n Schuldenab­bau bemühen. Die Reduzierun­g der öffentlich­en Staatsschu­ld sei von „wesentlich­er Bedeutung“, auch damit Italien in Zukunft Steuersenk­ungen durchführe­n könne, sagte Tria bei einer Tagung des Unternehme­rverbands Confindust­ria.

Tria bestritt, dass die Regierung aus Lega und Fünf-SterneBewe­gung den Finanzrahm­en sprengen wolle, um Wahlverspr­echen umzusetzen. Die im Koalitions­vertrag enthaltene­n Schwerpunk­te sollen schrittwei­se im Zuge der fünfjährig­en Legislatur­periode umgesetzt werden.

Besonders umstritten ist die Einführung einer Mindestsic­herung für 6,5 Millionen in Armut lebende Italiener. Sie werde zehn Mrd. Euro pro Jahr kosten, das sprenge den Finanzrahm­en nicht, sagte Fünf-Sterne-Chef Luigi Di Maio. Man halte am Ziel von 2,4 Prozent Defizit des Bruttoinla­ndsprodukt­s für 2019 fest. Italienisc­he Medien berichtete­n, die Regierung wolle für 2020 und 2021 den Zielwert bei der Neuverschu­ldung auf 2,2 und 2,0 Prozent reduzieren. Zuletzt war auch für diese beiden Jahre noch von einem Minus von 2,4 Prozent die Rede. Italien ist die drittgrößt­e Volkswirts­chaft der Eurozone, die Schulden betragen 2,3 Bill. Euro, mehr als 130 Prozent des BIP.

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