„Titel für die Bullen ist möglich“
Jonatan Soriano verfolgt seinen Ex-Club noch genau. Und er machte eine starke Aussage.
Wenn einer weiß, wie man den schottischen Traditionsclub Celtic Glasgow, der heute (18.55 Uhr) in der zweiten Runde der Europa League bei Österreichs Fußballmeister Red Bull Salzburg gastiert, bezwingen kann, dann ist es Jonatan Soriano. Als die Bullen vor vier Jahren schon einmal in der Gruppenphase der Europa League auf Celtic trafen, gehörte Soriano zu den auffälligsten Akteuren. Nach einem 2:2 in der Bullen-Arena glänzten die Salzburger angeführt von Soriano beim 3:1 in Glasgow. Heute wird der ehemalige Salzburger Fanliebling und Serientorschützenkönig mitverfolgen, wie sich seine Nachfolger um Torjäger Munas Dabbur, der fast schon in seine Fußstapfen getreten ist, schlagen.
Dass Dabbur am Mittwoch einen offiziellen Pressetermin verpasste, weil er sich in der Uhrzeit irrte, sollte kein schlechtes Omen für heute sein. Der Nachfolger von Soriano im Angriff, der für seinen Fauxpas einige Euro in die Mannschaftskasse blechen muss, präsentierte sich in den vergangenen Wochen nämlich in der Soriano-Form. Will heißen, dass er sich permanent in die Torschützenliste eintragen konnte. Mit sieben Saisontreffern führt Dabbur die Torschützenliste der Bundesliga an, dazu kommen fünf Treffer in den bisherigen internationalen Spielen. Bei insgesamt 15 Saisoneinsätzen brachte es der Nationalspieler aus Israel bewerbsübergreifend auf insgesamt 13 Treffer.
Aber nicht nur wegen der Treffsicherheit von Dabbur glaubt Soriano daran, dass sein Ex-Club den Halbfinaleinzug in der Europa League 2018 sogar noch toppen kann. In einem Interview mit dem FC Red Bull Salzburg betonte der China-Legionär: „Salzburg hat sich dank der internationalen Leistungen der vergangenen Jahre in Europa Respekt verschafft, und es wird gegen Celtic mit Sicherheit ein tolles Spiel. Ich erinnere mich noch gut an das 2:2 zu Hause, bei dem mir ein Freistoßtor gelungen ist.“Auch bei seinem aktuellen Club Beijing Guoan kommt Soriano nach einer Verletzungspause immer besser in Schwung. Der 33-Jährige hält bei acht Saisontoren in zehn Spielen. Guoan liegt an der vierten Stelle der Tabelle.
An solche unvergessen gebliebenen Erfolgserlebnisse wie gegen Celtic wollen die Bullen auch heute anschließen. Wenngleich SalzburgTrainer Marco Rose nicht an die vergangene Topsaison denken will. „Wir leben im Hier und Jetzt. Das Halbfinale der Europa League findet im nächsten April statt. Bis dahin haben wir schon noch einige Spiele zu absolvieren. Jetzt geht es einmal darum, die Gruppenphase zu überstehen. Das wird auch kein Spaziergang“, sagte der Deutsche, der bezüglich der Aufstellung heute die Qual der Wahl hat: „Unser Kader ist prall gefüllt.“
Mit zu erwartenden 23.000 Zuschauern wird die Bullen-Arena heute auch bestens gefüllt sein. Daher freut sich Rose schon auf eine tolle Atmosphäre. „Wir spielen auch Fußball, um die Massen zu begeistern. Was mit der Unterstützung der Fans möglich ist, haben wir in der vergangenen Saison bei unseren Heimspielen gesehen“, sagte Rose.
Dass nach dem Auftaktsieg gegen RB Leipzig auch in dieser Saison sehr viel möglich ist, glaubt auch Soriano. „Das Auftaktspiel zu gewinnen ist immer wichtig. Salzburg hat die Qualität, die nächste Runde zu erreichen. Es war ein Genuss, die Mannschaft in der Europa League spielen zu sehen, und ich hoffe, dass mein Ex-Club dieses Jahr noch erfolgreicher sein wird. Warum sollte es nicht möglich sein, dass Red Bull Salzburg die Europa League gewinnt?“
Bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Aber schon in der ersten Runde beim Sieg in Leipzig zeigten die Bullen, dass sie bereit für große Galavorstellungen sind.