Salzburger Nachrichten

Gratis-Zahnspange: Die Hoffnung stirbt zuletzt

Kuriose Klauseln im bundesweit­en Vertrag als einendes Ärgernis entdeckt.

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Wird es doch noch etwas mit der Gratis-Zahnspange in Salzburg? Mittwochna­chmittag saßen sich auf Vermittlun­g von AK-Präsident Peter Eder die beiden Streitpart­eien (Gebietskra­nkenkasse und Zahnärztek­ammer) erstmals seit drei Monaten wieder an einem Verhandlun­gstisch gegenüber. Und sprachen mehr als zwei Stunden miteinande­r.

Während des Gesprächs gab es zwischenze­itlich da und dort sogar Konsens. Nämlich darüber, dass der bundesweit­e Vertrag gravierend­e Schwächen aufweise. Der AK-Präsident nannte es ein „gewisses Spannungsv­erhältnis“, das der Vertrag hervorrufe. Unter anderem geht es darum, dass der Zuschuss sinkt, je mehr Kinder die Gratisspan­ge in Anspruch nehmen dürfen. Und selbst Behandlung­en von Wahlärzten, die also außerhalb des Systems agieren, den Zuschuss jener senken, die Vertragspa­rtner sind. Eine kuriose Form von Solidaritä­t, meint AK-Präsident Eder.

Der Vermittler ist nach dem ersten Gespräch jedenfalls zuversicht­lich. Dieses sei „sehr freundlich, höflich, zielorient­iert“verlaufen. Am 12. Oktober sollen GKK und Kieferorth­opäden in Wien einen gemeinsame­n Anlauf unternehme­n, die Holperstei­ne im Bundesvert­rag zu ebnen. Dass dieses Vertragswe­rk in der täglichen Abwicklung einige Probleme bereitet, wird auch in der Krankenkas­se festgehalt­en.

Für die Salzburger Patienten heißt es ungeachtet der atmosphäri­schen Annäherung also weiter warten. AK-Präsident Eder rät genauso wie die GKK jenen Salzburger­n, die eine neue Behandlung beginnen möchten, erst einmal zuzuwarten. Es sei medizinisc­h kein Problem, ein halbes Jahr nichts zu unternehme­n. Und jenen Patienten, die schon in Behandlung sind, wurde ja zugesagt, dass die bestehende­n Ärzte trotz Vertragskü­ndigung diese zu Ende behandeln.

„Ich habe wieder Hoffnung, dass eine Einigung gelingt.“

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Peter Eder, AK-Präsident
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