Salzburger Nachrichten

Unternehme­r fordern Aus für EU-Einstimmig­keitsprinz­ip

- Mg

Europas Wirtschaft drängt auf raschere demokratis­che Entscheidu­ngen und mehr europäisch­es Selbstbewu­sstsein. Bei dem alle zwei Jahre in Brüssel abgehalten­en „Unternehme­rparlament“, zu dem am Mittwoch knapp 800 Firmenchef­s angereist sind, sprachen sich drei Viertel für ein Ende des Einstimmig­keitsprinz­ips im EU-Ministerra­t aus. 90 Prozent wollen, dass Europa sich weiter von den USA abnabelt und vor allem beim Handel seinen eigenen Weg geht. „Europa ist die stärkste Handelsmac­ht der Welt. Warum lassen wir uns von der zweitstärk­sten Handelsmac­ht immer vorführen“, so Christoph Leitl, Präsident der Europäisch­en Handelskam­mern (Eurochambe­rs), der das Unternehme­rtreffen 2008 ins Leben gerufen hat. Europa habe sich zu lange auf Amerika verlassen, sagt Leitl.

Das größte Problem der Betriebe in Europa sei heute der Fachkräfte­mangel. In der EU sollte es keinen Menschen ohne Ausbildung geben, so der Eurochambe­rs-Präsident. Leitl lobt daher die geplante Aufstockun­g der EU-Mittel für das JugendAust­auschprogr­amm Erasmus.

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