Kargheit gilt für alle
Direktorin, Generaldirektorin, Universitätsprofessor und Abgeordneter rufen zurück. Alle gehen auf Fragen ein, erläutern ihre Vorschläge, erwidern auf Einwände und nehmen Stellung zur Zukunft des Hauses der Geschichte Österreich. Bei einer Mail-Anfrage an den Sektionschef im Kulturministerium, Jürgen Meindl, ist das anders. Zuerst schreibt eine Mitarbeiterin, der Sektionschef sei auf Dienstreise. Auf die Antwort, man könne auch am nächsten Tag über die Fragen zu 2019er-Sonderbudget und Zukunft des Hauses der Geschichte reden, kommt von der Pressesprecherin des Kulturministers folgende Mitteilung: „Wir sind mit der Direktorin des HdGÖ, Monika Sommer, laufend in gutem Austausch. Einerseits, um uns über den Vorbereitungsstand der Eröffnungsausstellung aktuell zu informieren. (...) Andererseits natürlich auch hinsichtlich der langfristigen Ausgestaltung der Institution. Sehr gerne werden wir Sie auf dem Laufenden halten, können aber laufenden Gesprächen und Abstimmungsprozessen nicht vorgreifen.“Darf man also den Anruf des Sektionschefs erwarten? Da kam als Antwort: „Das ist das Statement aus dem Büro des Ministers.“
Manche Ministerbüros brauchen – anders als das Innenministerium – offenbar keine Unterscheidung, wer ausführlich und wer karg zu informieren ist. Hier gilt Kargheit für alle.