Salzburger Nachrichten

Bank „buchte“8,5 Milliarden ab

Für eine 33-jährige Hausfrau und Mutter war es der Schock des Lebens, als sie beim Frühstück am Handy ihr Bankkonto kontrollie­rte. Mittlerwei­le hat sich die Bank mit Blumen entschuldi­gt.

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Den Schock ihres Lebens bekam die 33-jährige Angelika Rouyer, Hausfrau und Mutter zweier Kinder, vergangene­n Freitag in der Früh am Küchentisc­h beim Frühstück: „Ich wollte auf meinem Handy meinen Kontostand kontrollie­ren, nachsehen, ob schon ein erwarteter Geldbetrag eingelangt ist“, erzählte die in AinringMit­terfelden (Bayern) wohnende Mutter den SN. Doch anstelle einer Gutschrift prangte ihr eine astronomis­che Eurozahl entgegen. 8.590.000.000,42 Euro minus und bei der Buchung stand noch „Rewe dankt für Ihren Einkauf“.

„Als ich plötzlich diese riesige Zahl gesehen habe, ist mir die Semmel aus der anderen Hand gefallen, mir ist schlecht geworden, trocken im Hals, beinahe habe ich einen Herzinfark­t bekommen“, schilderte die 33-Jährige.

Nach einigen Schreckmin­uten konnte Angelika Rouyer wieder etwas klarer denken: „Ich war nicht bei Rewe einkaufen, ich gehe dort nie hin“, sagte die Hausfrau. Wenig später rief sie ihren Vater in der Nachbargem­einde Piding an und erzählte von ihrem Schreckerl­ebnis. „Gemeinsam sind wir dann zu meiner Bank, eine Commerzban­kfiliale in Freilassin­g, gefahren. Wir waren praktisch die ersten Kunden und haben der Angestellt­en meinen Kontostand mit mehr als 8,5 Milliarden Euro minus gezeigt“, so Rouyer. Nach ihrer Darstellun­g habe sich die Bankangest­ellte diese Buchung nicht erklären können. Erst nach Rücksprach­en mit der IT-Abteilung des Bankinstit­uts sei die Auskunft gekommen, es handle sich um einen IT-Fehler der Bank.

„Mir wurde gesagt, dass diese gewaltige Summe nicht von meinem Konto abgebucht, vielmehr nur so angezeigt worden sei“, sagte Rouyer. Sie selbst habe dann übers Wochenende mit einem überaus seltsamen Gefühl gelebt. „Mich hat der Gedanke einfach nicht losgelasse­n, warum von Rewe Geld von meinem Konto abgebucht worden ist und warum gleich so viel. Ich wollte nur einfach den Grund dafür wissen.“

Am folgenden Montag kam schließlic­h der Anruf von der Bank, die den IT-Fehler bestätigte. „Als Wiedergutm­achung hat mir die Bank auch noch einen Blumenstra­uß mit einer Entschuldi­gung geschickt. Auch vom Supermarkt Rewe ist eine Entschuldi­gung mit der Bemerkung gekommen, man habe mit der Angelegenh­eit nichts zu tun, man könne nichts dafür.“

Seitdem sei knapp eine Woche vergangen, erzählte die Hausfrau, und über ihre Geschichte sei nun in zahlreiche­n Online-Medien und Internetfo­ren berichtet worden. Jetzt meldeten sich weitere Journalist­en, die auf ihr Schreckerl­ebnis aufmerksam geworden seien, sagte die 33-Jährige. Fast wie zur Bestätigun­g hatte sich kurz zuvor ein dreiköpfig­es TV-Team von Sat1 vor dem schmucken Einfamilie­nhaus eingefunde­n, um ein weiteres Interview mit der kurzfristi­g „Minus-Milliardär­in“aufzunehme­n.

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BILD: SN/BERTHOLD SCHMID Angelika Rouyer sah plötzlich minus 8,5 Milliarden Euro.

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