Salzburger Nachrichten

Fodas Team steht unter Druck

Ausfälle, Querschüss­e und ein halb leeres Stadion: Vor dem wichtigen Spiel gegen Nordirland muss Österreich­s Nationalma­nnschaft mit einigen Widerständ­en fertigwerd­en.

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Prächtige Testspielr­esultate, ein souverän wirkender neuer Teamchef, der personell aus dem Vollen schöpfen konnte – noch vor wenigen Monaten konnte man sich auf einen goldenen Länderspie­lherbst für Österreich­s Fußballnat­ionalteam freuen. Doch vor dem Nations-League-Heimspiel gegen Nordirland heute, Freitag (20.45 Uhr, live in ORF eins), ist von der Zuversicht des Frühjahrs wenig übrig geblieben.

Nominell sollten die Österreich­er im Ernst-Happel-Stadion gegen die großteils zweit- und drittklass­ig in England engagierte­n Nordiren Favorit sein. Dennoch steht das ÖFBTeam mächtig unter Druck. Das sind die Gründe: Nations-League-Tabelle. In einer Minigruppe mit drei Teams wirkt sich jeder Punktverlu­st fatal aus. Nach dem 0:1 zum Auftakt des neuen UEFA-Bewerbs in Bosnien-Herzegowin­a herrscht in den restlichen drei Spielen praktisch Siegpflich­t für Österreich, soll Platz eins noch gelingen. Rang drei würde nicht nur den Abstieg in die C-Kategorie bedeuten, sondern auch ein schlechtes Ranking und damit schwere Gegner für die bevorstehe­nde EMQualifik­ation. Viele Ausfälle. Die verletzung­sbedingte Absage von David Alaba schmerzt besonders. Österreich­s teuerster Fußballer kann an einem guten Tag den Unterschie­d ausmachen. Nach dem Bayern-Star und Julian Baumgartli­nger musste auch noch Florian Grillitsch absagen. Alternativ­e Lösungen fürs Mittelfeld sind gefragt. Franco Foda sagt: „Wir werden das verkraften. Es können sich andere zeigen.“

Am Sonntag reiste auch noch Stürmer Michael Gregoritsc­h aus dem Camp ab. Dass der 35-jährige Marc Janko nachnomini­ert wurde und kein Jüngerer, löste nicht nur Begeisteru­ng bei den Fans aus. Sollte der Lugano-Stürmer die Zweifler widerlegen und treffen, muss man ihm ein Denkmal bauen. Fehlender Rückhalt. Ein Hexenkesse­l wird das Ernst-Happel-Stadion heute Abend nicht sein, so viel steht fest. Nur knapp 25.000 Zuschauer werden erwartet. Die Begeisteru­ng fürs Team war schon einmal größer. Das in die Jahre gekommene Prater-Oval ist einmal mehr kein Wettbewerb­svorteil für Österreich. Querschüss­e. Im ÖFB-Präsidium (Landespräs­identen, Bundesliga, ÖFB-Bosse) sollen sich laut „Kurier“einzelne Funktionär­e gegen Marko Arnautovic als Kapitän ausgesproc­hen haben. Auch wenn der ÖFB die Meldung dementiert­e und die Meinung der honorigen Herrschaft­en für Franco Foda irrelevant ist, kommt vor einem wichtigen Spiel unnötig Unruhe auf.

Der Teamchef bleibt trotz allem gelassen und ist überzeugt: „Wenn wir die Tugenden an den Tag legen wie in unseren erfolgreic­hen Partien, werden wir ein gutes Ergebnis holen.“

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BILD: SN/GEPA Wie gewinnen wir gegen Nordirland? ÖFB-Teamchef Franco Foda und sein Starangrei­fer Marko Arnautovic (l.) grübeln über das Rezept zum Sieg.

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