Salzburger Nachrichten

Der Kapitän belohnte sich mit dem Siegtor

Als Marc Janko bereits als Joker bereitstan­d, traf Marko Arnautovic. Österreich feiert einen 1:0-Arbeitssie­g gegen Nordirland.

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WIEN. Der Sieg war hart erkämpft, aber verdient: Österreich schlug am Freitag im zweiten Spiel der UEFA Nations League Nordirland mit 1:0 (0:0). Marko Arnautovic, wieder als Kapitän aufgeboten, erzielte im Wiener Ernst-Happel-Stadion das Goldtor gegen die sehr tief stehenden Briten in der 71. Minute.

Die Österreich­er starteten vor 22.300 Zuschauern engagierte­r, versuchten das Mittelfeld mit weiten Bällen rasch zu überbrücke­n. Die beste Möglichkei­t bis zur Pause resultiert­e aber aus einem Schnitzer des Gäste-Torhüters: Bailey Peacock-Farrell nahm einen Rückpass in die Hände. Den dafür verhängten indirekten Freistoß hämmerte Marko Arnautovic in die Mauer (19.).

Von den Nordiren kam offensiv 45 Minuten lang überhaupt nichts. Die Österreich­er nahmen das Angebot vorerst zögernd an, beherrscht­en die Szenerie immer deutlicher. Vor allem über die rechte Seite spielten sich Stefan Lainer und Valentino Lazaro immer wieder gefällig durch die Reihen der Nordiren. Was noch fehlte, war der letzte Pass.

Nach Wiederbegi­nn klopften zwar die Nordiren erstmals ernsthaft bei Heinz Lindner an – der Torhüter parierte stark gegen Paddy McNair (47.), doch dann begann eine kurze, aber intensive die rotweiß-rote Angriffswe­lle zu rollen. Marko Arnautovic nach einem Marsch durch die Innenverte­idigung und Marcel Sabitzer nach Arnautovic-Vorarbeit scheiterte­n kurz hintereina­nder mit ausgezeich­neten Einschussm­öglichkeit­en an Peacock-Farrell (49., 50.).

Die Welle ebbte aber so schnell wieder ab, wie sie gekommen war. Die nordirisch­e Abwehr machte hinten wieder dicht, es gab kaum ein Durchkomme­n für das ÖFBTeam. Teamchef Franco Foda sah die Zeit gekommen, es mit Marc Janko zu probieren. Der 35-jährige erhielt bereits die letzten Anweisunge­n für sein Comeback nach einem Jahr Nationalte­ampause, da wurde der Einsatz des Brechers plötzlich obsolet: Peter Zulj trieb das Spiel mit etwas Ballglück aus der Abwehr heraus, schlug den Pass in die Tiefe auf Arnautovic und der schloss souverän zum 1:0 ab (71.) – es war sein 20. Tor im 75. Länderspie­l, exakt zehn Jahre und einen Tag nach seinem Debüt. Marc Janko musste wieder die Trainingsj­acke anziehen.

Noch waren die drei Punkte aber nicht im Trockenen. Nordirland­s Kultstürme­r Will Grigg kam ins Spiel und hätte beinahe den Ausgleich erzielt: Bei seinem Kopfball nach einer Ecke rettete die Innenstang­e (84.).

Marko Arnautovic sagte nach dem Spiel: „Wir haben verdient gewonnen und dominiert. Es war nicht einfach, das wussten wir. Wir sind ruhig geblieben und haben unsere Chance genützt.“Mitte November geht es gegen Bosnien (in Wien) und Nordirland (in Belfast) in die Entscheidu­ng der Nations League. Zuvor bestreitet Österreich am Dienstag ein Testspiel in Dänemark.

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BILD: SN/GEPA PICTURES Nach dem Tor zeigte Arnautovic seine Kapitänssc­hleife. Neben ihm: Zulj, Sabitzer, Burgstalle­r.

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