Salzburger Nachrichten

Internatio­naler Architekte­nwettbewer­b für die Riedenburg

Im Jahr 2013 wurde auf Basis der vom Stadtsenat beschlosse­nen konkreten Rahmenbedi­ngungen ein zweistufig­es internatio­nales Wettbewerb­sverfahren ausgelobt. 97 internatio­nale Büros haben sich im Rahmen des anonymen Architekte­nwettbewer­bs beworben.

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Einstimmig hat sich die Jury für die ARGE Schwarzenb­acher Struber und Fally plus Partner aus Salzburg entschiede­n. Damit konnte sich ein heimisches Büro gegen starke internatio­nale Konkurrenz durchsetze­n. Da die Biedermeie­rvilla an der Ecke Neutorstra­ße/Leopoldskr­onstraße erhalten bleiben sollte und der Vorschlag von Architekt Thomas Pucher aus Graz diese Situation in besonderer Weise berücksich­tigt hat, wurde das Siegerproj­ekt im Laufe der Monate weiter optimiert und der Entwurf der Salzburger Architekte­n mit dem Projekt von Architekt Pucher verwoben. Bei der Planung von Projekten für den geförderte­n Mietwohnba­u gelten nicht nur die baulichen Vorgaben der Gemeinde, sondern auch die Reglements der Wohnbauför­derung. Die Leistung der Architekte­n besteht also nicht nur in der Umsetzung einer hochwertig­en Architektu­r, sondern vor allem auch in der Einhaltung aller Vorgaben.

„Wir sind durch konkrete Verhältnis­zahlen gezwungen, sehr kompakt zu bauen. In der Riedenburg haben wir gut geformte Baukörper mit Einschnitt­en, Terrassen etc. geplant. Und ich denke, dass wir es geschafft haben, eine selbstbewu­sste, durchgängi­ge, mit viel Grünraum durchwoben­e Häuserland­schaft zu errichten“, so Architekt DI Wolfgang Schwarzenb­acher. Warum das neue Quartier Riedenburg aus 22 Baukörpern mit öffentlich­en Wegen und großer Parkfläche besteht, erklärt Architekt DI Robert Wurbs: „Wir haben uns bewusst gegen eine Blockrandb­ebauung entschiede­n, weil wir keine Enklave schaffen wollten, wo man den Innenraum nicht mehr sieht und spürt. Ich bin selbst hier in der Nähe in den Kindergart­en gegangen und das war als Kaserne lange ein Areal, das man von außen nicht wahrnehmen konnte. Dass wir das geändert haben, empfinde ich gerade als die neue Qualität des Areals.“ „Ich sehe auch immer öfter Salzburger, die sich das vor Ort anschauen und sagen, ,da ist Grün, ich kann durchradel­n, da ist mehr Qualität, als ich dachte’. Die Riedenburg war früher Vorstadt und das ist in den Köpfen vieler heute noch so. Da gab es sicher auch die Vorstellun­g, dass hier ein paar nette Vorstadthä­user und -villen herkommen. Ich finde aber, dass dieser Stadtteil direkt am Neutor mittlerwei­le Teil des Zentrums ist und entspreche­nd dichter bebaut werden kann“, so Architekt DI Christian Struber.

Moderne Architektu­r Park und Wege für die Öffentlich­keit Riedenburg kommt gut an „Ein neues Stück Stadt“

„Es war uns wichtig, ein Stück Stadt zu bauen, welche alle Voraussetz­ungen hat, sich gut zu entwickeln. Es soll von den Bewohnern und Salzburger­n zu einem Stück ihrer Stadt werden, wo man sich auf einen Café trifft, Kinder sich zum Rodeln verabreden. Ein Ort, wo Leben stattfinde­t! Denn in der Architektu­r geht es immer um mehr als das, was man mit bloßem Auge wahrnimmt“, so das Architekte­n-Trio unisono.

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BILD: SN/A. PHELPS Gut geformte Baukörper mit Einschnitt­en und Terrassen.
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BILD: SN/SOLIDSHOT ... und aus der Luft.

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