Salzburger Verkehrsprobleme
Eine der bestfunktionierenden Obus-Strecken ist die zwischen Bahnhof und Mirabellplatz. Durchschnittlich alle zwei Minuten fährt ein Obus. In fünf Minuten ist man am Mirabellplatz. Was bringt eine U-Bahn zum Mirabellplatz?
Sie trägt nichts zur Verkehrslösung bei, kostet Unsummen (deren Höhe ungewiss ist, Stichwort Schwemmsand) und bringt außer den Benutzern der Lokalbahn niemandem etwas. So bin ich zum Beispiel mit dem Obus vom Bahnhof (inkl. Wartezeit und Gehwege) in neun Minuten am Makartplatz. Zur U-Bahn muss ich zwei Etagen hinunter, länger warten (ich glaube nicht an einen Zweiminutentakt) und ebenso hoch wieder hinauf. Gesamtzeit etwa fünf Minuten länger. Während ein U-Bahn-Benutzer noch über die Rolltreppe heraufsteht, kann ich als Obusbenutzer schon im Café Classic bei einer Melange und einer Sachertorte mit Schlag sitzen. Eine Verlängerung der U-Bahn nach Süden wäre sinnvoll, würde aber so viel Geld verschlingen, dass keines mehr übrig bliebe für dringend notwendige Investitionen ins Obusnetz wie: Verlängerung am Abend, Verkürzung der Intervalle am Wochenende, zusätzliche Busspuren etc. So sieht es auch Ex-Bgm. Heinz Schaden. Den Verkehrsbetrieben mangelt es ja jetzt schon an Geld für das Notwendigste – siehe: Einsatz von Uralt-Obussen. Darüber hinaus: Was nützt die U-Bahn einem Gnigler, Lehener, Lieferinger oder Maxglaner? Die stünden nach wie vor im Stau. Der einzige Nutznießer scheinen mir die großen Baufirmen zu sein. Haben die so großen Einfluss? Erwin Müller, 5020 Salzburg