Salzburger Nachrichten

Die Machtspiel­chen der neuen Regierung

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Zu „Regierung ohne eingebaute Opposition“von M. Perterer (SN, 13. 10.):

Es scheint, dass unsere Regierung flott und erfolgreic­h unterwegs ist. Es gibt keine internen Querelen. Eine Opposition scheint nicht zu existieren. Sie behandelt Themen, die Leute interessie­ren, deren Aufmerksam­keit sie gewinnt. Das ist der Schein.

Was sich aber in Wirklichke­it abspielt, ist ein Machtspiel. Politiker setzen keine Maßnahmen, von denen sie nicht profitiere­n, es sei denn, sie sind Staatsmänn­er. Das kann ich aber bei der jetzigen Mannschaft nicht erkennen. Es werden Randthemen behandelt: Tempolimit­s, Rechtsabbi­egen bei Rot, berittene Polizei. So nebenbei erfährt man, dass die Krankenkas­senreform angeblich nicht eine Mrd. Euro an Einsparung bringt, sondern selbige Summe kostet. Ganz zu schweigen von der Medienkont­rolle, die fast an Zensur grenzt. Was die Regierung nicht kaschieren kann, sind diverse Umtünchakt­ionen in Ministerie­n. Was soll das bringen? Das ist nur innere Reibung. Wie viel vom Staatskuch­en kostet uns die Migration?

Wie wär’s mit größeren Themen: Bildungsko­nzept (nicht nur Noten einführen). Eine Bundesstaa­tsreform ist in weiter Ferne. Das Gezerre zwischen Bund und Bundesländ­ern um diverse Zahlungen geht munter weiter. Sozial- und Pensionsre­form, das sind die schweren Brocken. Nichtrauch­ervolksbeg­ehren: Die Gesundheit der Bevölkerun­g wird hintangest­ellt und die versproche­ne direkte Demokratie kommt irgendwann. Das sind Machtspiel­chen. DI Dr. Klaus Potsch, 2201 Seyring

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