Wir Österreicher leben, wo andere Urlaub machen
Der Nationalfeiertag steht bevor. Ein Anlass, einmal das Gute in unserem Land zu betonen.
Wer US-amerikanische Touristen auf Österreich-Woche betreut, erlebt mitunter seine Überraschungen. Neulich war eine Gruppe von Kaliforniern nach Absolvierung der „Sound of Music“-Tour und einem Spaziergang durch die Salzburger Altstadt derart platt von all der Schönheit, dass die Frage gestellt wurde: „Ist das ein Freilichtmuseum hier mit bezahlten Darstellern oder ist das alles echt?“
Es ist (fast) alles echt, und der bevorstehende Nationalfeiertag bietet eine gute Gelegenheit, sich einmal darüber zu freuen, was unser Land alles an Gutem bietet.
Wir leben, wo andere Urlaub machen, weil es hier so schön, sicher und bequem ist. Die Landschaft ist atemberaubend, die Qualität der Lebensmittel hervorragend, das kulturelle Angebot sensationell.
Wir leben in Frieden mit unseren Nachbarn und in stabilen politischen und wirtschaftlichen Verhältnissen. Der größte Skandal, der Österreich aktuell beschäftigt, ist der sogenannte BVT-Skandal. Zu dessen jüngsten Facetten zählt, dass ein ehemaliger hochrangiger Mitarbeiter der Spionage-Abteilung so schlecht Englisch spricht, dass er Rehbraten mit BambiMeat übersetzte. – Solche Skandale hätten andere Staaten gern.
Das soziale Netz in Österreich ist außerordentlich eng geknüpft. Beispielsweise steht Müttern vor und nach der Geburt ihres Kindes voll bezahlter Mutterschutz zu. Und eine bezahlte Karenzzeit, die mehr als zwei Jahre dauern kann. In anderen Industriestaaten wie Frankreich, den USA oder der Schweiz sind es wenige Monate oder gar nur Wochen.
Österreich debattiert gerade über die Einführung einer sechsten bezahlten Urlaubswoche. In der Schweiz oder den USA sind schon zwei Wochen bezahlter Urlaub pro Jahr viel. Auch bei den arbeitsfreien Feiertagen ist Österreich international gesehen absolut spitze.
Die Vorsorge gegen Armut wird mitunter als mangelhaft bezeichnet, scheint aber doch gut zu sein, sonst würden nicht arme Menschen aus aller Welt versuchen, zu uns zu kommen, um sie in Anspruch zu nehmen.
Dass der österreichische Sozialstaat und das weitestgehend kostenlose Bildungs- und Gesundheitssystem eine hohe Steuer- und Beitragslast nach sich ziehen, ist logisch. Ein Alles-inklusive-Feriendorf kostet ja auch mehr als eine Selbstversorgerhütte.
Kurzum: Österreich ist ein Platz, wo es sich gut leben lässt. Viele Menschen auf der Welt können von Lebensverhältnissen wie bei uns nur träumen. Auch unsere Urgroßeltern hätten es sich kaum ausmalen können, wie gut es ihren Nachkommen einmal gehen wird. Das sollte man bei allen berechtigten Klagen über Probleme und Missstände nie vergessen. WWW.SN.AT/PURGER