Hunde sind meist nicht angeleint
Als meine Frau und ich um den Fuschlsee wanderten, wo neben den Landschaftsschutztafeln auch laufend mit großen Hinweisen auf die Leinenpflicht hingewiesen wird, begegneten uns nachmittags ausschließlich nicht angeleinte Hunde. Beim Spaziergang mit meinen Enkeln nahe dem Vollererhof kamen uns zuletzt drei große Hunde bellend entgegen und umringten uns, Schnauzen auf Kopfhöhe der Kinder, die Halterin gemütlich in gut 30 Metern Entfernung folgend und ohne ein Wort oder eine Antwort an uns vorbeigehend. Solange nichts passiert sei, könne man nichts machen, meint die Polizei.
Nach der tödlichen Hundeattacke in Wien auf ein 17 Monate altes Kleinkind gab ein Hundetrainer im Radio Hinweise, wie man sich verhalten sollte, um Hundeangriffe zu vermeiden. Das mutet in diesem Fall geradezu als eine Verhöhnung an. Welche „Verhaltensregeln“soll denn ein Einjähriger einhalten, der noch nicht einmal richtig gehen kann, gegenüber einem Tier, das viel größer ist als er, so aggressiv abgerichtet, dass es eingeschläfert werden musste?! In den SN wird in einem Bericht eine Frau porträtiert, die vom Kampfhund des Wohnungsnachbarn vielleicht aus dem gleichen Grund angefallen wurde und nur mit knapper Not dem Tod entronnen ist. Auch für Hundehalter gilt die Pflicht, Gesetze einzuhalten, und wenn dies nicht geschieht, dann sind Strafen auszusprechen.
Polizeikontrollen, z. B. auf dem Rad, würden nicht nur auf Wanderrouten dazu genügend Gelegenheiten bieten. Die Haltung von Kampfhunden müsste generell verboten sein und auch Haltungsverbote bei wiederholten Verstößen gegen das Tierhaltegesetz konsequent ausgesprochen werden. Mehr als 3600 jährlich aktenkundig in Krankenhäusern behandelte Verletzun- gen nach Hundebissen sind erschreckend und um 3600 zu viele, von der Dunkelziffer ganz zu schweigen. Ich will mich vor freilaufenden Hunden nicht fürchten müssen. Mag. Dr. Franz Heffeter