Kleiner Grenzverkehr
Von Bad Dürrnberg führt die kleine Grenzwanderung nach Gmerk und zu vielen weiteren erstaunlichen Orten. Ideal auch bei weniger idealem Wetter.
Vom grenzenlosen Wandern unserer Tage konnten die Bewohner im Jahr 1937, in dem Erich Kästners satirischer Erfolgsroman „Der kleine Grenzverkehr“spielt, nur träumen. Den nostalgischen Grenzbalken in Gmerk gibt es zwar noch immer, aber aus den Wächterhäuschen tönt statt „Passkontrolle!“buntes Leben und auch den davor grasenden Haflingern schmeckt die grüne Grenze bestens.
Der Startpunkt zur Grenzwanderung ist der große Parkplatz der Zinkenlifte in Bad Dürrnberg. Von der Bushaltestelle an der Landesstraße sind es nur wenige Schritte hierher. Unsere Route verläuft noch kurz auf dem bergauf führenden Protestantenweg, folgt dann aber dem Schild Gmerk nach rechts.
Der schmale Pfad quert die Skiabfahrt zu den Häusern hinüber und zweigt dort nach links in den Teufenbachweg ab. Der namensgebende Teufenbachschurf taucht auch gleich auf der rechten Straßenseite auf. Dieser wichtigste WasserEinleitungsstollen für den Dürrnberger Bergbau wurde 1546 aufgeschlagen.
Der Grenzstein beim nahen Grenzübergang trägt das Datum 1818 und erinnert an den entsprechenden Staatsvertrag zwischen Bayern und Österreich, in dem der endgültige Grenzver- lauf geregelt wurde. Diesem Verlauf folgen wir bei der nächsten Kreuzung rechts abzweigend (Schild: Bergwerkshämmer) und gelangen so an einem letzten Anwesen vorbei auf eine märchenhaft schöne Waldwiese.
An der Baumreihe entlang, die zugleich die Grenze ist, führt der Weg wieder hinab zum Gasthof Neuhäusl und zweigt dort nach rechts Richtung Grenzstation Kranzbichl ab. Wenige Meter nach dem Zollhaus folgen wir zuerst dem Hühnerleitenweg nach links und gleich darauf dem Bachverlauf (Georgenbergsteig) nach rechts. Am unteren Ende des Grabenverlaufs befand sich der heute nicht mehr vorhandene Freudenbergstollen, in dem im Jahr 1577 der von Ganghofer literarisch verewigte Mann im Salz, vermutlich ein keltischer Knappe, gefunden wurde.
Über den Freudenbergweg und an der Wallfahrtskirche vorbei schließt sich die kleine Grenzwanderung.