Brüder: Blut ist dicker als alles andere
Zwei Brüder, die verschiedener nicht sein könnten. Einer ehrgeizig, engagiert und geradlinig. Der andere gaukelt sich und anderen Luftschlösser vor, übt sich als Kleingauner und hat sein Herz doch auf dem rechten Fleck. Das zeigt sich im Kriminalfilm „Schwartz & Schwartz“freilich erst am Schluss.
Sie sehen gar nicht wie Brüder aus: Der hagere, zähe, aufrichtige Mads (Golo Euler) und der gemütliche, betuliche, ein bisschen verschlagene Andi (Devid Striesow) sind ein Kontrastprogramm. Mads ist ein durch den Kriminaldauerdienst (KDD) gestählter Ermittler, während Andi angeblich eine Sicherheitsfirma leitet und nicht sehr widerstandsfähig scheint.
Der Tod der Ehefrau eines Prominentenarztes (Ulrich Noethen) ist die große Chance für Mads, in das Kriminaldezernat zu wechseln. Dort empfangen ihn freilich Intrigen unterschiedlicher Methodik: Die ehemalige Buhlschaft Brigitte Hobmeier sowie Lisa Martinek spielen zwei Kolleginnen solchen Zuschnitts.
War es Mord? Wer spielt falsch? Diese unsterblichen reizvollen Fragen jedes Kriminalfilms sind hier besonders eloquent herausgearbeitet, weil sie aus dem Nichts aufpoppen. Wer sich von dem betulichen Beginn hat täuschen lassen, wird vom Fortgang fasziniert sein. Eine schon verkorkst scheinende Regiearbeit von Rainer Kaufmann wird in der zweiten Hälfte ins Positive verkehrt. Denn rückwirkend entpuppt sich das alles scheinbar Harmlose, Zufällige als schonungslose Berechnung.
Mit Matti Schmidt-Schaller, 22, lernen wir einen neuen Spross der Schauspielergeneration um Vater Andreas Schmidt-Schaller (72, „Soko Leipzig“) und die viel bekanntere große Schwester Petra Schmidt-Schaller, 38, kennen. „Schwartz & Schwartz: Mein erster Mord“,