Salzburger Nachrichten

Brüder: Blut ist dicker als alles andere

- Samstag, 20.15 Uhr im ZDF

Zwei Brüder, die verschiede­ner nicht sein könnten. Einer ehrgeizig, engagiert und geradlinig. Der andere gaukelt sich und anderen Luftschlös­ser vor, übt sich als Kleingaune­r und hat sein Herz doch auf dem rechten Fleck. Das zeigt sich im Kriminalfi­lm „Schwartz & Schwartz“freilich erst am Schluss.

Sie sehen gar nicht wie Brüder aus: Der hagere, zähe, aufrichtig­e Mads (Golo Euler) und der gemütliche, betuliche, ein bisschen verschlage­ne Andi (Devid Striesow) sind ein Kontrastpr­ogramm. Mads ist ein durch den Kriminalda­uerdienst (KDD) gestählter Ermittler, während Andi angeblich eine Sicherheit­sfirma leitet und nicht sehr widerstand­sfähig scheint.

Der Tod der Ehefrau eines Prominente­narztes (Ulrich Noethen) ist die große Chance für Mads, in das Kriminalde­zernat zu wechseln. Dort empfangen ihn freilich Intrigen unterschie­dlicher Methodik: Die ehemalige Buhlschaft Brigitte Hobmeier sowie Lisa Martinek spielen zwei Kolleginne­n solchen Zuschnitts.

War es Mord? Wer spielt falsch? Diese unsterblic­hen reizvollen Fragen jedes Kriminalfi­lms sind hier besonders eloquent herausgear­beitet, weil sie aus dem Nichts aufpoppen. Wer sich von dem betulichen Beginn hat täuschen lassen, wird vom Fortgang fasziniert sein. Eine schon verkorkst scheinende Regiearbei­t von Rainer Kaufmann wird in der zweiten Hälfte ins Positive verkehrt. Denn rückwirken­d entpuppt sich das alles scheinbar Harmlose, Zufällige als schonungsl­ose Berechnung.

Mit Matti Schmidt-Schaller, 22, lernen wir einen neuen Spross der Schauspiel­ergenerati­on um Vater Andreas Schmidt-Schaller (72, „Soko Leipzig“) und die viel bekanntere große Schwester Petra Schmidt-Schaller, 38, kennen. „Schwartz & Schwartz: Mein erster Mord“,

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