Salzburger Nachrichten

Warum gibt es keinen Sport auf Krankensch­ein?

- RICHARD.OBERNDORFE­R@SN.AT

Es hätte diese Woche bei der beschlosse­nen Reform der Sozialvers­icherung nur eines interessan­ten Zusatzgeda­nkens bedurft: Warum nicht den Sport per Rezept verschreib­en? Österreich­s Union-Präsident Peter McDonald, pikanterwe­ise vormals oberster Hüter aller heimischen Sozialvers­icherungst­räger, meinte bei seinem SN-Redaktions-Besuch: „Der Stellenwer­t des Sports muss gesteigert werden. Vielen ist noch immer nicht bewusst, welche gesundheit­spolitisch­en Vorteile regelmäßig­e Bewegung bringt“, so der Johnson-&-Johnson-Manager.

Es geht um ein Miteinande­r, nicht um ein Gegeneinan­der. Sport-, Gesundheit­s-, Tourismus- und Migrations-Experten können nur zusammen ein Konzept für die Zukunft ausarbeite­n. Ja sie müssen. McDonald geht noch einen Schritt weiter: Warum diejenigen, die nach bestimmten Parametern gesund leben, nicht mit niedrigere­n Beiträgen belohnen?

In der Gesellscha­ft muss ein Umdenken erfolgen. Es darf keiner, der in seiner Freizeit joggen geht, schief angeschaut werden, so unter dem Motto: „Hat der nichts Besseres zu tun?“Wie sagt Österreich­s Rekordolym­piasieger Felix Gottwald fast gebetsmühl­enartig: „Wir sind keine Sport-, sondern eine Schnitzel- und Spritzerna­tion.“

Vor allem die Kinder und Jugendlich­en müssen wieder behutsam zum Sport und zur Bewegung geführt werden. Dazu braucht es Lehrer und Trainer mit Weitblick. Wir bleiben dran.

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Richard Oberndorfe­r

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