Warum gibt es keinen Sport auf Krankenschein?
Es hätte diese Woche bei der beschlossenen Reform der Sozialversicherung nur eines interessanten Zusatzgedankens bedurft: Warum nicht den Sport per Rezept verschreiben? Österreichs Union-Präsident Peter McDonald, pikanterweise vormals oberster Hüter aller heimischen Sozialversicherungsträger, meinte bei seinem SN-Redaktions-Besuch: „Der Stellenwert des Sports muss gesteigert werden. Vielen ist noch immer nicht bewusst, welche gesundheitspolitischen Vorteile regelmäßige Bewegung bringt“, so der Johnson-&-Johnson-Manager.
Es geht um ein Miteinander, nicht um ein Gegeneinander. Sport-, Gesundheits-, Tourismus- und Migrations-Experten können nur zusammen ein Konzept für die Zukunft ausarbeiten. Ja sie müssen. McDonald geht noch einen Schritt weiter: Warum diejenigen, die nach bestimmten Parametern gesund leben, nicht mit niedrigeren Beiträgen belohnen?
In der Gesellschaft muss ein Umdenken erfolgen. Es darf keiner, der in seiner Freizeit joggen geht, schief angeschaut werden, so unter dem Motto: „Hat der nichts Besseres zu tun?“Wie sagt Österreichs Rekordolympiasieger Felix Gottwald fast gebetsmühlenartig: „Wir sind keine Sport-, sondern eine Schnitzel- und Spritzernation.“
Vor allem die Kinder und Jugendlichen müssen wieder behutsam zum Sport und zur Bewegung geführt werden. Dazu braucht es Lehrer und Trainer mit Weitblick. Wir bleiben dran.