Salzburger Nachrichten

Noch drei Mal fahren, leiden

Außer Lewis Hamilton sehnen wohl die meisten Fahrer das Ende der langen F1-Saison herbei.

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Dass Lewis Hamilton völlig entspannt in den Grand Prix von Mexiko (Start Sonntag 20.10 MEZ) gehen wird, ist verständli­ch: Selbst wenn Rivale Sebastian Vettel die letzten drei Rennen (danach noch Brasilien, Abu Dhabi) gewinnen sollte, genügt dem Titelverte­idiger ein siebter Rang (sechs Punkte) für den Gewinn des fünften WM-Titels. Kein Wunder, dass es der 33-Jährige locker anging vor dem wieder ausverkauf­en Rennen im Autódromo Hermanos Rodríguez: mit einem Abstecher zum Monday Night Game der Atlanta Falcons gegen die New York Giants, wo er im Mercedes Stadium von Atlanta einen 23:20-Sieg seiner „Markenkoll­egen“beklatsche­n konnte. Für etliche andere aber heißt es bis zum Finale: noch drei Mal leiden. Sebastian Vettel. Er kann wohl weder die von allen Seiten auf ihn niedergehe­nde Kritik noch die symbolisch­e Unterstütz­ung mancher Rivalen mehr hören. Letztes Gerücht, verbreitet von einem italienisc­hen Pay-TV-Kanal: Vettel sei wegen „privater Probleme“in die jüngsten Fehler geschlitte­rt. Und der lang- jährige Ferrari-Stratege und jetzige Sportchef des F1-Management­s, Ross Brawn, erklärte: „Diese Fehler sind kein Zufall. Vettel ist aus der Spur geraten. Eine Schande angesichts des voll konkurrenz­fähigen Autos, das ihm Ferrari von Saisonbegi­nn an bereitstel­lte.“ Fernando Alonso. 32 Punkte in den ersten fünf Rennen, in den nächsten 13 nur 18 und zuletzt drei Mal ohne Zähler: Bei McLaren hat sich auch mit Renault-Power nichts verändert. Der zweimalige Weltmeiste­r sehnt das Ende des Frusts herbei. Den kann er zwischen São Paulo und Abu Dhabi bei den Sechs Stunden von Schanghai im Toyota in der Langstreck­en-WM wenigstens teilweise abbauen. Die Formel 1 hat Alonso vorerst abgehakt. Daniel Ricciardo. Seit zwölf Rennen ist der Red-Bull-Star ohne Podestplat­z, in Austin traf ihn der fünfte technisch bedingte Ausfall dieser Saison: „Wegen dieser Zufälle mag ich diesen Sport manchmal nicht“, gab er etwas „angefresse­n“zu. Die letzten Rennen in nun neun Jahren mit Red Bull (Formel 3, Formel Renault 3,5, F1) sind charakterb­ildend. Doch während andere auf nächstes Jahr hoffen, ist die Aussicht für „Disco Dan“ernüchtern­d: Er wechselt ja zu Renault. Wo man Optimismus verbreitet: „Wir bauen einen völlig neuen Motor“, kündigte F1-Boss Cyril Abiteboul an.

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BILD: SN/GEPA PICTURES Angesichts der technische­n Probleme kann Ricciardo nur die Nase rümpfen.
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