Russische Spione aus Niederlanden ausgewiesen
Cyberattacke auf Kontrollore von Chemiewaffen vereitelt.
Ein weiterer Spionagefall, auf den sich auch Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Freitag bezog, war erst vor rund einem Monat in den Niederlanden bekannt geworden. Der dortige Geheimdienst hatte einen Spionageangriff auf die in Den Haag ansässige Organisation für das Verbot Chemischer Waffen (OPCW) vereitelt.
Bei den Agenten handelte es sich um vier Russen. Sie wurden bereits im April ausgewiesen. Demnach sollen die Spione versucht haben, in das Computernetzwerk der OPCW einzudringen. Die Organisation hatte Chemiewaffenangriffe in Syrien untersucht, aber auch die Giftattacke auf den ehemaligen russischen Doppelspion Sergej Skripal und seine Tochter Julia in Großbritannien.
Auf Handys und Laptops fanden die Ermittler Hinweise, dass auch Hackerattacken in der Schweiz und auf die strafrechtliche Untersuchung zum Abschuss des Passagierflugs MH17 geplant waren.
Die russischen Agenten waren mit Diplomatenpässen in die Niederlande eingereist und dort von einem Angehörigen der russischen Botschaft empfangen worden. Sie seien mit einem Mietauto mehrfach in der Nähe der OPCW-Zentrale geortet worden. Am 13. April wurden sie vorläufig festgenommen. Im Kofferraum des Autos fanden die Ermittler Spezialgeräte für Hackerangriffe.