Kuglhof sperrt Sonntag zu – um Personal zu halten
Die Mitarbeiter des Kuglhof in Maxglan haben seit Kurzem zwei freie Tage: Sonntag und Montag. Chefin Cornelia Stöllinger will ihre 15 Köche und Kellner entlasten. Zudem sei der Sonntag in der Stadt nicht mehr der beste Tag. „Viele wollen Sonntagabend zu Hause sein.“
An den fünf offenen Tagen können die Gäste von 11 bis 23 Uhr warme Küche bestellen. „Dafür braucht man schon ein paar Köpfe mehr“, sagt Stöllinger. Von ihren 15 Mitarbeitern seien vier Lehrlinge und ein paar Teilzeit. „Seit zwei Jahren haben wir ein gutes Team beinander.“Die Branche sei jedoch sprunghaft, in zwei Monaten könne es schon wieder anders aussehen.
Mit dem freien Sonntag kämen die Wirtsleute den Lehrlingen entgegen. Sie hätten die jungen Salzburger bei den Erstgesprächen darüber informiert, dass diese an Feiertagen und Sonntagen Dienst hätten. „Aber wenn das dann wirklich Realität wird, wollen manche das nicht mehr.“Die jungen Salzburger hätten Freundeskreise, die in die Schule gehen – die Freizeit passe dann nicht mehr zusammen. „Früher war das anders, da war die Arbeit Mittelpunkt des Lebens. Jetzt legen viele mehr Wert auf Freizeitgestaltung.“Wenn die Mitarbeiter eine Familie gründen, würden sie zudem lieber unter der Woche arbeiten. „Es wird immer schwieriger, Personal zu finden. Der Zenit ist noch lange nicht erreicht.“
Stöllinger zieht einen Vergleich mit Neuseeland: Dort würden Mitarbeiter, die am Wochenende arbeiten, besser bezahlt. „In der Gastro ist das bei uns nicht üblich, jeder Tag ist gleich.“Den Denkanstoß findet sie prinzipiell gut. „Aber dann werden mehr Restaurants am Sonntag zusperren – die Lohnnebenkosten sind so schon kaum tragbar.“