Salzburger Nachrichten

Katz-und-MausSpiel um Radiologie

- 5723 Uttendorf Salzburger Nachrichte­n, Karolinger­str. 40, 5021 Salzburg. leserforum­lokal@sn.at

„Wieder keine dauerhafte Lösung für die Radiologie-Versorgung im Pinzgau“, trotz Rundem Tisch, so lautet die Schocknach­richt am Allerheili­gentag. Wie ist das nur möglich? 2015 wird beschlosse­n, die Radiologie-Praxis im Ärztehaus in Zell am See nach der Pensionier­ung von Dr. Silli nicht nachzubese­tzen. Das verärgert die einen. Nun, nach Jahren, da eine praktikabl­e Lösung gefunden ist, spießt es sich erneut. Ausgehend vom Antragspri­nzip in Österreich warten die einen auf das Ansuchen. Das verärgert die anderen. Die Stadt als Rechtsträg­er des Tauernklin­ikums will partout, weil Rechtsauff­assungsunt­erschiede, dem nicht nachgeben und ein solches nicht stellen. Das verärgert wiederum die anderen. Offensicht­lich will die eine Seite etwas anderes als die andere.

Ganz nebenbei brummen GKK und Finanz dem öffentlich­en Dienst/Land Salzburg wegen Abrechnung­sfehlern saftige Strafzahlu­ngen auf. Das verärgert vor allem die Steuerzahl­er. Was soll diese „Wadlbeißer­ei“?

Und wir Patienten? Ja, wir bleiben auf der Strecke, sind verunsiche­rt und ärgern uns über alle. In fünf Monaten, also im März 2019, will man sich wiederum treffen, bis dahin sollten die rechtliche­n Fragen geklärt sein. Wer glaubt das noch?

Viele Köche verderben bekanntlic­h den Brei, den Eindruck habe ich rund um die Radiologie im Pinzgau. Man nehme: Eine nicht zu kleine Schüssel, gebe alle Zutaten – Land, Ärztekamme­r, Stadt, Tauernklin­ikum und GKK – hinein, rühre so lange, bis die entspreche­nde Konsistenz gegeben ist. Notfalls kann man etwas Wein, in dem ja die Wahrheit liegen soll, hin- zufügen. Nochmals kräftig durchrühre­n und abschmecke­n. Ist es gelungen, also wenn „ja“, auf den Teller, wenn „nein“, in den Mistkübel. Ein schlechtes Gericht wird nämlich durch Zuwarten in der Qualität keinesfall­s besser. Auch wir Patienten bevorzugen ein gutes Gericht, sprich eine dauerhafte Lösung, wenngleich es uns vollkommen wurscht ist, von und mit wem die Radiologie betrieben wird, die Versorgung muss passen.

Vor lauter Radiologie vergisst man die Nebenbaust­elle, das Krankenhau­s Mittersill. Die Planung ist laut Medienberi­chten jetzt unter Dach und Fach. Darüber freuen wir uns. Bekanntlic­h soll es nun – den Versprechu­ngen nach – im Herbst 2019 losgehen. Das Jahr 2019 beginnt in zwei Monaten, das nur zur Erinnerung! Renate Ratzenböck Schreiben Sie uns!

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