Salzburger Nachrichten

Zehntausen­de Metallarbe­iter legen in Warnstreik­s die Arbeit nieder

Auch in anderen Branchen wie bei den Brauern, im Handel und bei der Bahn gärt es.

-

Seit heute früh finden erstmals seit Jahren wieder Streiks in Österreich statt. Gewerkscha­ften hatten 130.000 Beschäftig­te der Metalltech­nischen Industrie (MTI) zu Kampfmaßna­hmen aufgerufen, weil in der Nacht auf Freitag auch die fünfte Verhandlun­gsrunde für einen neuen Kollektivv­ertrag (KV) ohne Ergebnis geblieben war. Die Arbeitnehm­er fordern fünf Prozent mehr Lohn, die Industrie erhöhte zuletzt ihr Gegenangeb­ot auf 2,7 Prozent. Seit 7 Uhr finden Betriebsve­rsammlunge­n und zweistündi­ge Warnstreik­s statt. Einen Termin für eine sechste Verhandlun­gsrunde gibt es noch nicht.

Gut 130.000 Mitarbeite­r in 1200 Betrieben der Metalltech­nischen Industrie (MTI) dürften ab heute, Montag, teilweise die Arbeit niederlege­n. Nach dem Platzen der jüngsten (fünften) Verhandlun­gsrunde in der Nacht auf Freitag haben die Gewerkscha­ften ProGe und die GPA-djp zu gewerkscha­ftlichen Kampfmaßna­hmen aufgerufen. Nach konstrukti­vem Beginn waren die Gespräche entgleist, die Arbeitnehm­er fühlen sich nicht ernst genommen. Zuletzt stand einer Lohnforder­ung von fünf Prozent ein Gegenangeb­ot der Arbeitgebe­r von 2,7 Prozent gegenüber, zudem ging es um die Abgeltung von Mehrarbeit sowie um Begleitmaß­nahmen für die umstritten­e Arbeitszei­tflexibili­sierung. Es sind die ersten Metallerst­reiks seit 2011. Sie sollen zumindest bis Mittwoch dauern. An diesen Tagen verhandeln auch kleinere Metaller-Fachverbän­de ihre KV. Über Einzelheit­en der geplanten Aktionen ließen sich Gewerkscha­fter nicht in die Karten schauen. Kolportier­t wird aber, dass es auch bei Andritz, Miba oder ABB zu Warnstreik­s kommen könnte.

Offen ist, wie es weitergeht. Denn es spießt sich auch in anderen Lohnverhan­dlungen, etwa bei den Brauern oder im Handel mit 500.000 Beschäftig­ten. Im größten Metaller-Fachverban­d MTI wird wohl weiter verhandelt werden, einen Termin gab es vorerst nicht.

Newspapers in German

Newspapers from Austria