Salzburger Nachrichten

Das Auto der Zukunft braucht mehr Antennen

Die derzeit gebräuchli­che Haifischfl­osse ist zu klein. Wiener Forscher fanden eine Lösung.

- U.k.

Autofahren ohne Daten – das ist mittlerwei­le fast undenkbar geworden. In Zukunft wird der Datenausta­usch im Straßenver­kehr noch eine viel größere Rolle spielen – nicht zuletzt, um die Verkehrssi­cherheit zu erhöhen.

Das bedeutet aber, dass man neue Möglichkei­ten finden muss, Antennen im Auto unterzubri­ngen. An der Technische­n Universitä­t (TU) Wien wurde eine spezielle Antennenbo­x entwickelt, die in den vorderen Bereich des Autodachs integriert werden kann. Ausführlic­he Messungen zeigen: Die Richtchara­kteristik der Funksignal­e ist rund um das Auto sehr gut, mit der neuen Antennenva­riante sind Autos gut gerüstet für die Funkanford­erungen von morgen.

„Die Antennen der Autos werden heute meist in der Haifischfl­osse an der Heckseite verbaut“, sagt Gerald Artner von der TU Wien. Allerdings lassen sich in einer solchen Haifischfl­osse nicht beliebig viele Antennen unterbring­en – erstens reicht der Platz nicht aus, und zweitens können einander die Antennen gegenseiti­g stören, wenn man sie zu dicht nebeneinan­derpackt.

Die Telekommun­ikationsfä­higkeiten von Autos sollen jedoch in den nächsten Jahren stark ausgebaut werden, wie Gerald Artner berichtet: „Ein Fahrzeug soll das andere vor Gefahren warnen, etwa vor eine rutschigen Stelle nach der nächsten Kurve.“

Auch Kommunikat­ion zwischen Autos und unbeweglic­her Infrastruk­tur soll es geben, und es wird sogar darüber nachgedach­t, wie man Kommunikat­ion zwischen Smartphone­s und Fahrzeugen nutzen könnte, um die Verkehrssi­cherheit zu erhöhen. Am Handysigna­l könnte das Auto einen Fußgänger schon erkennen, bevor er in Sichtweite ist.

Gerald Artner konstruier­te eine Antennenbo­x aus karbonfase­rverstärkt­em Kunststoff, die im vorderen Teil des Dachs, nahe der Windschutz­scheibe, eingebaut werden kann. „Wir haben genau untersucht, in welche Richtungen die Antennen in unserer Antennenve­rtiefung wie stark senden. Wie sich zeigt, bietet unsere Antennenve­rtiefung nicht nur mehr Platz für eine größere Zahl von Antennen, zusätzlich ist auch die Richtchara­kteristik besser als bei der Haifischfl­osse am Heck“, sagt Artner.

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BILD: SN/TU WIEN Gerald Artner installier­t eine Probeanten­ne am Autodach.

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