Salzburger Nachrichten

Sackerl mit Hundekot landen oft in der Wiese

Es ist zunehmend ein Ärgernis: Die Hundstrümm­erl verstinken wohlverpac­kt die Landschaft

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Eine Unsitte von Hundebesit­zern greife um sich, kritisiert Cordula Groß, die in der Facharztpr­axis ihres Mannes in Oberndorf arbeitet. Dort spaziert sie mit ihrem Cockerspan­iel Fenice häufig die Salzach entlang. „Immer öfter werfen Hundebesit­zer die Sackerl mit dem Hundekot kurzerhand in die Wiese.“Das sei bedauerlic­h, weil Hundebesit­zer durch diese „schwarzen Schafe“immer unbeliebte­r würden. Groß appelliert an die Gemeinde, entlang der Spazierweg­e mehr Abfallkörb­e aufzustell­en.

Nach der Schneeschm­elze kommen in Oberndorf auch rund um die beliebte Wallfahrts­kirche Maria Bühel zahlreiche Sackerl mit Hundekot zum Vorschein.

Ein ähnlich unerfreuli­ches Bild biete sich Spaziergän­gern in Bürmoos, schildert Roland Reiter, der mit seinem Golden Retriever Emmi drei Mal täglich einen Spaziergan­g unternimmt. Das sei schade, weil dadurch alle Hundebesit­zer in Verruf kämen. Dabei halte sich der Großteil an die Regeln. „Ich habe immer mindestens zehn Sackerl dabei und trage sie auch mehrere Kilometer mit, wenn es sein muss.“

Der Bürmooser Bürgermeis­ter Fritz Kralik (SPÖ) kennt das Problem. „Es ist ein Ärgernis, dass die Sackerl achtlos weggeworfe­n werden und irgendwo liegen bleiben.“Dabei habe die Gemeinde ausreichen­d Spender für GratisSack­erl und Abfallkübe­l zum Entsorgen aufgestell­t. Das Problem sei in vielen Gemeinden virulent.

Eine Salzburger­in, die oft von der Obuskehre in Parsch in Richtung Gaisberg spaziert, beklagt dasselbe Problem. „Da hängen

die Sackerl sogar am Zaun.“In Aigen, wo viele Hundebesit­zer unterwegs seien, habe sich die Situation verbessert, heißt es im Büro von Bgm. Harald Preuner (ÖVP). Das sei soeben bei einer Bürgerrund­e besprochen worden. Man stelle entlang der „Hauptausla­ufrouten“laufend neue Sackerlsta­tionen (derzeit 129) und Abfallkörb­e auf. Heuer seien bereits 1,9 Millionen Sackerl ausgegeben worden. Um „Sünder“abzuschrec­ken, sind sie mittlerwei­le signalrot.

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BILD: SN/ROBERT RATZER Pro Jahr gibt die Stadt Salzburg rund zwei Millionen Sackerl fürs Gackerl aus.

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