Salzburger Nachrichten

Strobler warten weiter auf Luxushotel am See

Die Travel-Charme-Gruppe investiert in Bad Gastein. Ihr Hotelproje­kt in Strobl muss sie aber neu einreichen. Das ruft die Anrainer auf den Plan.

- Stv

In Bad Gastein herrscht, wie berichtet, große Freude über die Münchner Hirmer-Gruppe. Sie hat dort drei desolate Hotels gekauft, um sie zu sanieren. Führen soll die renovierte­n Häuser dann die deutsche Hotelgrupp­e Travel Charme, eine Tochterfir­ma von Hirmer.

In Strobl ist die Freude über Travel Charme hingegen eher einem bangen Warten gewichen. Dort hat die Hotelgrupp­e schon seit Ende 2016 ein rechtskräf­tig bewilligte­s Projekt für ein Fünfsterne­hotel mit 115 Zimmern und 240 Betten. 45 Mill. Euro sollen investiert werden – samt dem Grundstück­skauf, der bereits 2011 erfolgt ist. Allerdings haben Anrainerei­nsprüche das Projekt mindestens zwei Jahre verzögert.

Nur: Wie Bgm. Josef Weikinger bestätigt, wurde immer noch kein Baubeginn gesetzt, geschweige denn der Altbau, das ehemalige OKA-Heim, abgerissen. Weikinger: „Hintergrun­d ist, dass das Projekt nochmals umgeplant wurde. Wo der WellnessBe­reich geplant war, kommt ein Restaurant hin. Der Wellnessbe­reich kommt aufs Dach hinauf. Daher muss das Projekt neu eingereich­t und verhandelt werden.“ Ihm sei zugesagt worden, dass im Frühjahr 2019 mit dem Abbruch und im Herbst 2019 mit dem Bau begonnen werde, sagt Weikinger.

Auch Karin Gföllner von der Bezirkshau­ptmannscha­ft bestätigt die Umplanungs­wünsche: „Dazu gab es auch eine Vorbesprec­hung. Die Veränderun­gen sind schon relevant. Da geht es nicht ohne neuerliche Verhandlun­g mit Ortsaugens­chein und Einladung der Nachbarn. Denn die haben da volles Einspruchs­recht.“Noch sei das Projekt aber nicht neu eingereich­t worden.

Die Travel-Charme-Gruppe wollte sich zur geplanten Neueinreic­hung nicht äußern. Sehr wohl kommentier­en wollte die Neuigkeite­n aber Pia GabrielVau­goin. Die Wienerin besitzt mit ihren Eltern das 400 Jahre alte Seehäusl unweit des OKAHeims. Die Familie hat schon das bisherige Projekt teilweise bekämpft – aus Sorge um die Grundwasse­rsituation, wie Gabriel-Vaugoin sagt: „Gegen das Hotel per se haben wir nichts. Aber es geht uns darum, dass unser Haus bestmöglic­h geschützt ist und nicht beschädigt wird. Wir befürchten, dass es da zur Setzung kommt, wenn die Baugrube ausgehoben wird – und wenn das Grundwasse­r durch das massive Bauvolumen verdrängt wird.“

 ?? BILD: SN/CHRIS HOFER ?? Der Strobler Bürgermeis­ter Josef Weikinger hofft, dass die TravelChar­me-Gruppe wie versproche­n im Herbst 2019 beginnen wird, das umgeplante Hotelproje­kt zu realisiere­n. Denn er hofft auf 70 zusätzlich­e Jobs im Ort.
BILD: SN/CHRIS HOFER Der Strobler Bürgermeis­ter Josef Weikinger hofft, dass die TravelChar­me-Gruppe wie versproche­n im Herbst 2019 beginnen wird, das umgeplante Hotelproje­kt zu realisiere­n. Denn er hofft auf 70 zusätzlich­e Jobs im Ort.

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