Stadtbusse: Wie soll es weitergehen?
Ich kann mir vorstellen, dass es für Planungen und Entscheidungen bezüglich der Öffis in der Stadt für Herrn Schitter und die Vorstände und auch die Zuständigen und Entscheidungsträger im Magistrat erhellend wäre, wenn diese sich wenigstens für einige Tage – nicht nur stundenweise – auf Expedition mit den Bussen in Salzburg machten – als Einzelperson ohne Entourage, inkognito und ohne Presse. Quasi einfach als Bürger und Kunde – ein „Selbsterfahrungstrip“. Trauen Sie sich!
Dann könnten Sie vielleicht bemerken, dass z. B. der 6erBus immer wieder einmal einige Minuten später kommt oder zwei Minuten zu früh abfährt, dass immer wieder einmal einer ausfällt oder auch zwei Busse im Abstand von wenigen Minuten fahren – dann wieder lang keiner. Dass etwa der 10er am Volksgartenbad und gleich danach am UKH in dem Augenblick wegfährt, in dem der 6er direkt dahinter stehen geblieben ist. Damit verpasst man natürlich Umsteige- und Anschlussmöglichkeiten.
Vielleicht könnten sie sogar erleben, wie unfreundlich, geradezu rüde Busfahrer sein können, wenn z. B ein kleines Kind weint und der Fahrer der Mutter im Befehlston sagt, sie solle sich in den rückwärtigen Bereich begeben mit dem Kind. Wenn an zwei nacheinander folgenden Haltestellen durchgefahren wird, obwohl schon rechtzeitig vor der ersten Haltestelle der Halteknopf betätigt wurde. Als Reaktion des Fahrers ein freches Anfauchen.
Solche und so ähnliche Beobachtungen und Erfahrungen gibt es sicher auch von anderen Linienbussen. Es geht also nicht nur um die Ausrüstung, Linienführung, die Logistik an sich, sondern auch um den Umgang mit Kunden.
Ich gehe davon aus, dass dies die vielen Besprechungen und Diskussionen, die für die Verbesserung und Entwicklung der Öffis in der Stadt nun geführt werden müssen, deutlich verkürzt, erleichtert und gute Ergebnisse bringt. Früher, leichter und besser. Sodass nachher nicht immer wieder viele Monate lang adaptiert und gebastelt werden muss.
An die Verantwortlichen und Zuständigen seitens Salzburg AG und Magistrat: Sammeln Sie Anregungen, Beobachtungen und Beschwerden – da kann vieles wertvoll für Sie sein. Eröffnen Sie eine spezielle Plattform zum Thema „Öffis in Salzburg“, an der die Salzburger Bürger ihre Erfahrungen – positiv und negativ – und auch ihre Ideen einbringen können. Trauen Sie sich! Dr. Anne Patzner