Der Winter schneit bald vorbei
Nach der Aufregung um das Schneeband am Resterkogel kündigt die Bezirksbehörde ein Strafverfahren an. Es fehlte eine Bewilligung.
Bis Ende der Woche lässt der Winter im Tal noch auf sich warten, auch wenn es bereits spürbar kälter wird. Die großen Profiteure sind aktuell die Gletscherskigebiete. Neues gibt es unterdessen vom Resterkogel in Mittersill: Nach der Aufregung um ein Schneeband kündigt die Bezirksbehörde ein Strafverfahren an.
Der frühe Saisonstart auf der Resterhöhe bei Mittersill hat Mitte Oktober Empörung ausgelöst. Wie jedes Jahr deponierte die Bergbahn Kitzbühel über den Sommer große Mengen an Altschnee, um ihn – heuer bei spätsommerlichen Temperaturen – auf 1,6 Kilometern Länge wieder auszuwalzen. Die Bilder vom weißen Schneeband in der grünen Herbstlandschaft erinnerten Kritiker an die „Piefke-Saga“.
Nun gibt es ein Nachspiel. Denn die Betreiber haben offenbar keine Bewilligung für das Schneedepot eingeholt, die das Salzburger Naturschutzgesetz für mehr als 1000 Quadratmeter große Lagerplätze „in der freien Landschaft“vorschreibt. „Schnee ist eine lagerbare Sache und mit den ganzen Isolierungen gehen wir davon aus, dass eine naturschutzrechtliche Bewilligung erforderlich ist“, sagt der Pinzgauer Bezirkshauptmann Bernhard Gratz nach einer Begehung. Die Deponiefläche betrage in dem Fall 4000 Quadratmeter.
Die Bezirksbehörde werde wegen des Verstoßes ein Verwaltungsstrafverfahren einleiten, kündigt Gratz an. Der Ausgang ist freilich offen. Der Bergbahn droht aber eine Strafe von bis zu 14.600 Euro. Wobei Gratz festhält: „Das Verschulden ist gering.“Für die Deponierung von Schnee in den vergangenen Jahren – seit 2014 wird am Resterkogel für den frühen Saisonstart der Schnee ausgewalzt – müsse die Bergbahn aber keine Konsequenzen befürchten. Denn ein Strafverfahren müsse binnen sechs Monaten eingeleitet werden, sagt Gratz. Er stellt aber klar, dass es künftig nur noch mit einer Bewilligung die Lagerfläche für Schnee geben werde.
Josef Burger, Vorstand der Bergbahn AG Kitzbühel, sagt, das anstehende Verfahren „entzieht sich vollkommen meiner Kenntnis“. Die BH habe lediglich zu einer Stellungnahme bis 15. Dezember zur Herstellung der Pistenfläche „eingeladen“. Diese werde man „umfassend, präzise und gewissenhaft“einreichen, kündigt der Vorstand an.
Durch die heftige Kritik wollen sich die Kitzbüheler Seilbahnbetreiber jedenfalls nicht von der Piste im Grünen abbringen lassen. Man arbeite laufend an der Verbesserung der Konservierungsmethode. Burger verweist zudem auf mehr als 60.000 Fahrten binnen eines Monats. Am Montag habe sogar Marcel Hirscher am Resterkogel trainiert.